Partizipation, so führte Prof. Preiser aus, fängt mit der Teilnahme an Elterngesprächen und an öffentlichen Festen, mit der Teilnahme an Freizeitaktivitäten oder auch beim Engagement im regionalen Umweltschutz an. Interesse und Motivation, Selbstbewusstsein wie auch die Überzeugung, selbst oder gemeinsam mit anderen etwas bewirken zu können, laufen jedoch ins Leere oder versiegen, wenn ihnen nicht ein aufgeschlossenes Umfeld mit einer erlebbaren Willkommensstruktur entgegen kommt. Mit niedrigschwelligen Angeboten sowie auf der anderen Seite rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen muss die öffentliche Stimmung von Abgrenzung und Misstrauen hin zu Offenheit aktiv gefördert werden.
Auf 120 Seiten erläutern namhafte Experten, zu denen auch der Berliner Kazim Erdogan (Aufbruch Neukölln e.V.) gehört, in der Publikation ihre Einschätzungen und stellen dar, welchen Stellenwert die Psychologie in diesem Themenfeld hat und haben könnte. Mechanismen der Ausgrenzung wie Diskriminierung und Mobbing sind gruppenübergreifend ähnlich. Daher gilt es, Frühwarnsignale zu erkennen, um mit Maßnahmen gegenzusteuern und die Aussicht auf nachhaltige Veränderung zu erzeugen, wenn jeder seinen Platz in der Gesellschaft finden soll. Es besteht großer Handlungsbedarf hinsichtlich der Teilhabe und Integration von Menschen mit Einschränkungen, aus einem fremden Kulturkreis, mit einer fremden Religion oder nur mit einem anderen Alter.
Literatur zum Thema:
Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation 2-2013 (92)