Giulia: "An sonnigen Tagen waren die Schneewüste und die halbkugelförmigen Dünen, in die sich die Steinhaufen entlang der Straße verwandelt hatten, wunderschön. Hie und da lugte schwarz und zerzaust der kleine Wald aus Brombeersträuchern hervor. In Tetto Murato angekommen, hielt ich für gewöhnlich einige Augenblicke lang den Atem an. Noch dichter als der Schnee umhüllte die Stille die halbverschütteten Häuser; und die große schwarze, unendlich traurige Pinie schien ein Geheimnis zu offenbaren und zu verbergen ..."
Ein seltener auswärtiger Besuch versetzte "Ada in freudige Erregung. Ihre Ausgelassenheit konnte selbst denen, die sie kannten, übertrieben erscheinen; sie aber hatte ihre Gründe. Vielleicht war es in erster Linie in Wirklichkeit so, dass sie für die Freude geschaffen war, für Ausgelassenheit und Festefeiern; und dass ihrem Wesen in einer Welt, die zu ernst für sie war, Zwang angetan wurde.
Ada war also fürs erste glücklich, jemanden zu sehen, und dass dieser Jemand jung, gesund und fröhlich war; ferner, dass er ein Partisan, ein Genosse war, der eine Reise auf sich genommen hatte, um Paolo zu sehen; und nicht zuletzt weil er Arzt war... Als Arzt schien er die Krankheiten gleichsam zu besiegen, indem er ihnen letztlich keine Bedeutung schenkte. Mit seiner schönen, vollen Stimme scherzte er über die Anhäufung von Leiden: ´Wenn die Dinge so kompliziert liegen, lösen sie sich einmal von selbst ...´ Ada blickte ihn zweifelnd, aber getröstet an ..."
"Es waren Tage des Friedens; und doch schien es, als könnte der Himmel das ständige, geschlossene Dröhnen der Flugzeuge nicht mehr fassen. Es lag eine Gewissheit in uns und in der Zeit, wie wenn etwas reif, das heißt gefestigt und ruhig geworden wäre ..."
Wieviel Zauber und wieviel Realität der Roman miteinander verwebt, lässt sich nicht unterscheiden. Doch kreiert Zauber nicht den intensivsten Aggregatzustand unserer Realität?