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Paläopsychologie: Wie wir uns im Neandertaler wiedererkennen

n der Emotionalität, im Denken und Verhalten unterscheiden sich Neandertaler vom modernen Menschen kaum. Prof. Dr. Hannes Stubbe (Universität Köln) und Kollegen fassen die Belege in ihrem aktuellen Standardwerk PALÄOPSYCHOLOGIE zusammen:

- Die Schädelkapazität des Neandertalers lag zwischen 1200 bis 1750 Kubikzentimeter - vergleichbar mit dem modernen Homo sapiens (ca. 1450 Kubikzentimeter)

 

- Die Fähigkeit, sich an unterschiedlichste Vegetationen und Klimata - incl. Eiszeit - anzupassen, spricht für Intelligenz- und Kooperationsleistungen

 

- Die entwickelte Handlungsintelligenz lässt sich an Stein-, Holz- und Knochenwerkzeugen ablesen; an der Neanderfundstelle Salzgitter-Lebenstedt  wurde 45.000 Jahre altes Birkenpech identifiziert: Es war durch eine komplizierte Destillationstechnik hergestellt worden und diente vermutlich zur Verbindung von Stein und Holz

 

- Wahrscheinlich benutzten Frühmenschen das Feuer seit ca. 1,6 Millionen Jahren. Die Erzeugung, Zähmung und vielfältige Verwendung des Feuers setzen ein kompliziertes psychologisches Zusammenspiel von Kognition, Emotion und Handgeschicklichkeit voraus. Die natürliche Urangst vor dem Feuer muss besiegt, die Möglichkeiten sowie Risiken  des Feuers müssen beherrscht werden

 

- Einen großen Umfang des Buches nehmen eindrucksvolle vorgeschichtliche Schmuckstücke und Kunstwerke - Skulpturen, Höhlenmalereien u.a. - ein. Tiere werden realistisch, annähernd fotografisch dargestellt, Menschen systematisiert-verfremdet.

 

- Vollständig erhaltenen Holzspeere, ca. 400.000 Jahre alt, belegen, "dass der Frühmensch ein äußerst geschickter Jäger war, ausgestattet mit hervorragenden technischen Fertigkeiten in der Holzbearbeitung und längst befähigt, eine Großwildjagd mit speziellen Waffen vorausschauend zu planen, zu organisieren, zu koordinieren und erfolgreich durchzuführen"

 

- "Sowohl die Erdbestattungen als auch das Trauerverhalten der Neandertaler können als Ausdruck ihrer entwickelten emotionalen Intelligenz, Kompetenz sowie Empathie gewertet werden"

 

- Anhand der Grabfunde lässt sich erkennen, dass Kranke und Alte bis zu ihrem Tod versorgt und gepflegt wurden

 

Hannes Stubbe, Ralph Frenken (Hrsg.) Paläopsychologie.
Erleben, Verhalten und künstlerische Gestaltungen des prähistorischen Menschen.
Pabst, 360 S. Paperback ISBN 978-3-95853-847-4   eBook ISBN 978-3-95853-848-1

 

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