Spürt das Kind das Interesse und die Wertschätzung der Eltern gegenüber dem Lernstoff, wird es davon "angesteckt". "Interessierte Eltern haben motiviertere Kinder."
Entsprechend sollten die Erwachsenen ihr Lob dosieren: Eine Mutter lobt das Gemälde ihres Kindes sachzentriert: "Das Bild ist schön." Eine andere Mutter lobt das Kind als Person: "Das hast du gut gemacht." Eine dritte Mutter verwendet ein ich-zentriertes Lob: "Über dieses Bild freue ich mich sehr." Ziegler und Stöger belegen, dass das sachzentrierte Lob die stärkste und am längsten anhaltende Motivationskraft besitzt. "Nur in dieser Bedingung wird die Aufmerksamkeit des Kindes direkt auf die Schönheit des Bildes gelenkt; das Kind lernt dadurch optimal, dass es etwas Tolles ist, zu malen. In den beiden anderen Bedingungen lernen die Kinder dagegen sehr schnell, dass Bilder Mittel zum Zweck sind - entweder um gesagt zu bekommen, dass man selbst gut sei oder dass sich eine andere Person darüber freue."
Die Professoren wissen: Häufig lernen Kinder nur den Eltern oder Lehrern zuliebe, weil Eltern oder Lehrer vor allem persönliche und weniger sachgerechte Lernanreize geboten haben. Und diese Motivation ist instabiler als jede Wetterlage.
Ziegler und Stöger bieten in ihrem reich bebilderten Ratgeber eine Fülle von wertvollen Hinweisen für Eltern und Lehrer.