"Die Individualökologie sieht den aktuell gegenwärtigen konkreten Menschen als Ergebnis der Person mit ihren vergangenen Umwelteinflüssen bzw. Umweltinteraktionen und als Person mit zukünftigem Potenzial und Restriktionen. Das Beziehungsgefüge materiell-energetischer und informationeller Einzelbeziehungen bestimmt die Existenz und die Qualität des menschlichen Lebens. Es sind die Kompetenzen und Bedürfnisse und ihr Verhältnis zueinander, ebenso wie die Anforderungen und Angebote der Umwelt, die die Komplementarität zwischen dem Profil der Person und dem Profil der Umwelt ausmachen. Die Art der Person-Umwelt-Beziehungen als Relation von Relationen entspricht dem, was im Fachjargon vereinfachend als ´Person-Umwelt-Passung´ bezeichnet wird.
Anhaltende Inkompatibilitäten von Person und Umwelt sind für die Genese psychischer und körperlicher Erkrankungen relevant, zumindest insofern, als dass Stresszustände entstehen. Damit sind Aspekte wie Gesundheit und Krankheit des Menschen bzw. einer Population wichtige Größen in einer medizinischen Humanökosystem-Analyse ..."
Da das Leben nach zeitlichen Phasen gestaffelt ist, konkretisiert Prof. DDDr. Tretter differenziert eine "Ökologie der Kinder", eine "Ökologie der Jugendlichen", eine "Ökologie der Erwachsenen" und eine "Ökologie älterer Menschen". D.h die Ökologie der Person wird einerseits nur transdisziplinär - und anderseits nur konkret altersbezogen sichtbar.
Felix Tretter: Ökologie der Person - Auf dem Weg zu einem systemischen Menschenbild.
Perspektiven einer Systemphilosophie und ökologisch-systemischen Anthropologie.
Pabst, 272 Seiten, Paperback