In den vielfältigen Textformen - vom Essay über kleine Erzählungen bis zum kurzen Gedicht - geht es nicht um den autobiografischen Erfahrungsbericht eines psychisch Kranken, sondern um die lebensphilosophische Erkundung des eigenen psychotischen Zustands bzw. der (psychotischen) Welt im Ganzen. Dabei wird deutlich, wie sich in mehr als zwanzigjähriger Psychoseerfahrung unter dem Einfluss von Therapie und Medikation ungewöhnliche Einsichten einstellten und wie sich die Sichtweisen im Laufe der Krankheit in unerwartete Richtungen entwickelten.
Philosophie und Literatur wirken in diesem Prozess positiv wie negativ. Einerseits haben sie Kohl über manche Tiefen in der langen Krankengeschichte hinweggeholfen. Andererseits wird offenbar, wie nimmermüde Reflexion psychotische Schübe auch forcieren kann. Kohl kommt daher zu dem Schluss, dass es manchmal am hilfreichsten ist, gar nicht zu denken. Eine gute Möglichkeit, in diesem Sinne gedankenverloren zu entspannen, bietet da wohl die Musik des James Last.