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Neue Studie: Frauen täuschen beim Fußball seltener Verletzungen vor als Männer

Während die Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Deutschland in vollem Gange ist, wird den Fußballfans nun versichert, dass Frauen auf dem Fußballfeld seltener Verletzungen vortäuschen als Männer. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Research in Sports Medicine von Forschern am Wake Forest Baptist Medical Center veröffentlicht wurde.

"Verletzungen kommen beim Frauen-Fußball häufig vor und scheinen auf internationaler Ebene zuzunehmen", sagte Daryl Rosenbaum, Assistenzprofessorin für Familien- und Gemeindemedizin am Wake Forest Baptist-Klinikum. "Mit unserer Studie wollten wir die Häufigkeit von offensichtlichen Verletzungen beim internationalen Frauenfußball untersuchen und einschätzen, wie viele dieser Vorfälle glaubwürdig sind. Die Studie hat klar gezeigt, dass weibliche Spieler nicht so häufig Verletzungen vortäuschen wie ihre männlichen Kollegen."

Rosenbaum gab an, dass die FIFA, die Internationale Föderation des Verbandsfußballs, im Jahr 2008 eine Weisung veröffentlicht hat, in der die "Fußballgemeinde aufgerufen wird, sich gemeinsam für ein Aufdecken von vorgetäuschten Verletzungen einzusetzen und daran mitzuarbeiten, den Fußball von dieser Landplage zu befreien." Ergebnisse einer Studie, die von Rosenbaum im Jahr 2010 durchgeführt wurde, zeigen, dass das Vortäuschen oder Übertreiben von Verletzungen beim Männerfußball auf internationaler Ebene Anlass zu ernsthafter Besorgnis geben könnte. Er hofft, dass seine Forschungen helfen werden, zu untersuchen, ob das Vortäuschen von Verletzungen beim Fußball mit der Art des Sportes zu tun hat oder speziell mit gewissen Typen von beteiligten Spielern.

Für die neueste Studie wurden Videoaufzeichnungen von 47 im Fernsehen übertragenen Spielen von zwei internationalen Frauenturnieren untersucht, um Vorfälle zu analysieren, in denen ein Spieler sich als verletzt dargestellt hatte. Offensichtliche Verletzungen wurden als "definitiv" eingestuft, wenn der Spieler innerhalb von 5 Minuten das Spielfeld verließ oder wenn Blut sichtbar wurde, die übrigen Vorfälle wurden als "fraglich" eingestuft. Insgesamt wurden 270 offensichtliche Verletzungen beobachtet, eine Häufigkeit von 5,74 pro Spiel. Die Zahl von "definitiven" Verletzungen betrug lediglich 0,78 pro Spiel im Vergleich zu 4.96 für "fragliche" Verletzungen.

"Es war zwar schwierig, mit Sicherheit erkennen zu können, ob eine Spielerin eine echte Verletzung hatte oder ob sie diese nur vortäuschte oder übertrieben darstellte, es zeigte sich aber, dass nur 13,7 Prozent der offensichtlichen Verletzungen unsere Definition für eine "definitive" Verletzung erfüllten", erklärte Rosenbach. "Wenn man dann auch berücksichtigt, dass wir sechs offensichtliche Verletzungen pro Spiel in der Frauen-WM in 2007 gesehen haben, das medizinische Team des Turniers aber nur 2,3 Verletzungen pro Spiel berichtete, dann macht es den Anschein, als würden im Spiel der Frauen wohl auch Verletzungen vorgetäuscht."

Rosenbaum's Forschungen zeigen, dass offensichtliche Verletzungen bei Frauen jedoch viel seltener vorkommen als bei Männern (5,74 Vorfälle pro Spiel im Vergleich zu 11,26 pro Spiel bei den Männern). Der Anteil an offensichtlichen Verletzungen, die als "definitiv" eingestuft wurden, war mit 13,7 % bei den Frauen fast doppelt so hoch im Vergleich zu den Männern mit 7,2%.

Rosenbaum sagte, dass "fragliche" Verletzungen eher mit Kontakt- und Schiedsrichter-Sanktionen in Zusammenhang stehen als "definitive" Verletzungen, was bedeuten könnte, dass die Spielerinnen diese Situationen möglicherweise dazu nutzen, die Schiedsrichter zu täuschen. Es gab keine Belege dafür, dass die Spielerinnen Verletzungen vortäuschten, um sich etwas ausruhen zu können oder Zeit zu schinden.

"Ich denke, diese Studie zeigt, dass Frauen im Fußball seltener Verletzungen vortäuschen als Männer", fasste Rosenbaum zusammen. "Wir wissen aber immer noch nicht, ob das Vortäuschen einer Verletzung dazu verwendet wird, einen taktischen Vorteil zu erzielen. Die Antwort auf diese Frage kennen nur die Spieler selbst."




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