Den größten Stress berichten aktuell Menschen im dritten, vierten und fünften Lebensjahrzehnt; in diesen Jahren werden die Familien, die Freundeskreise, die beruflichen Karrieren, der Wohlstand aufgebaut. Nach Einschätzung von Soziologen ist diese Generation nicht nur faktisch stark gefordert, sondern auch motivational: Sie will gleichzeitig alle privaten und beruflichen Chancen optimal nutzen, auf keine verzichten - und versetzt sich damit in chronischen Stress.
Renate Mathesius diagnostiziert häufig extrem ausgeprägte, auf Dauer nicht realisierbare Bedürfnisse: Liebe, Zuwendung, Macht, Ordnung, Leistung, Sinnlichkeit, Ordnung, Freiheit, Sicherheit, Geborgenheit.
- "Im Stresskompetenz-Training besteht eine wichtige Aufgabe darin, die Bedeutung der individuellen Werte- und Bedürfnisstruktur für das persönliche Stresserleben bzw. entsprechende Bewertungsprozesse bewusst zu machen, aktuell zu erkennen und gegebenenfalls zu beeinflussen.
- Bei extremer Ausprägung einzelner Werte- bzw. Bedürfnisbereiche kann es zu Überhöhungen und Fehlbewertungen im Stresserleben kommen, was beispielsweise als ´irrationale Ideen´, ´Denkfehler´, ´Antreiber´ u.Ä. beschrieben wird. Mit Hilfe der narrativen Methode können die stressfördernde Wirkung dieser Gedanken sichtbar gemacht und Strategien zu ihrer Abschwächung bzw. Rationalisierung entwickelt werden.
- Hinsichtlich der persönlichen Bedürfnis- und Wertestruktur sollte eine mögliche Balance zwischen Polen angestrebt werden. Dabei erlangt die Arbeit an den Ressourcen, insbesondere die Erschließung neuer Ressourcen eine große Bedeutung ..."
Das Multimodale Stresskompetenz-Training ermöglicht einen variablen person-, gruppen- und settingbezogenen Einsatz und gibt Anwenderinnen/Anwendern Raum für die Nutzung eigener Erfahrungen und Vorstellungen. Übungsmaterialien für KlientInnen stehen im Buch und auf einer beigefügten CD-ROM zur Verfügung.