Unter Eigenverantwortung lassen sich Handlungsmuster einordnen:
- An einer Aufgabe dranbleiben, auch wenn sich Hindernisse in den Weg stellen
- während eines längeren Lösungsprozesses nachdenken, um die nächsten Schritte zu planen
- sich über Risiken informieren
- Gefahren aufspüren und beseitigen
- zur Lösungsfindung im Team aktiv beitragen
- eigenes Knowhow erwerben, um sich nicht nur auf die Kompeten anderer verlassen zu müssen
- in Teams mitdenken und mitreden, statt abzuschalten und die anderen machen zu lassen.
"Die Persönlichkeitsstruktur stellt eine wichtige Einflussgröße für die Eigenverantwortung dar. Auf der Grundlage der Big Five der Persönlichkeit lässt sich feststellen, dass Extraversion, Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrungen positive Korrelate der Eigenverantwortung darstellen. Letztlich kommt es aber bei einer multivariaten Betrachtung nur auf Gewissenhaftigkeit (primär) und Offenheit für Erfahrungen (sekundär) an.
Wenn man auf die Ebene der Facetten der fünf Dimensionen der Persönlichkeit geht, ergibt sich, dass Kompetenz die höchste Bedeutung für die Gewissenhaftigkeit erreicht, während primär Durchsetzungsfähigkeit auf der Extraversionsdimension und Offenheit für Ideen auf der Offenheitsdimension zählt. Bemerkenswert ist auch, dass auf der Ebene der Facetten von Verträglichkeit besonders die Altruismusfacette relevant ist, während zwei Facetten des Neurotizismus negativ mit Eigenverantwortung zusammenhängen: Verletzlichkeit und soziale Befangenheit."
Die Voraussetzungen zur Eigenverantwortung erfüllen Frauen wie Männer und Europäer wie Nichteuropäer. Unter Eigenverantwortung können sich Berufstätige von Ihrer Arbeit weniger belastet erleben; damit fühlen sie sich weniger gestresst - und sind leistungsfähiger.
Brohm-Badry, Michaela; Peifer, Corinna; Greve, Julian M.; Berend, Benjamin (Hrsg.): Zusammen wachsen
Förderung der positiv-psychologischen Entwicklung von Individuum, Organisation und Gesellschaft
Pabst, 216 Seiten, Paperback