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Missbrauchte Frauen: im Polizeiverhör häufig retraumatisiert

Nach sexuellem Missbrauch gibt die Vernehmung des Opfers meist den Ausschlag im Ermittlungsverfahren. "Das routiniert bearbeitete Alltagsgeschäft der Polizei stellt" dabei für die verletzten Frauen häufig ein zusätzliches "traumatisches Erlebnis dar," diagnostizieren die Psychologinnen Gabriele Teichert und Kathy Gölnitz (Hamburg) in einer Studie.

Immer wieder wurde von den Opfern ein "äußerst unsensibler Umgang der Polizisten" berichtet. "Die Atmosphäre wurde als kühl, abgeklärt und angespannt beschrieben. Hier fühlten sich die Betroffenen bevormundet und als Routinefall behandelt. Gefühle wie Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein und Schwäche entstanden auf Opferseite. Empathie wurde nicht weitergegeben.

Unbedachte Äußerungen eines Polizisten über den Alkoholkonsum des Opfers trugen ebenso zur sekundären Viktimisierung bei wie das unsensible Vorgehen bei der Sicherstellung von Unterwäsche einer anderen Betroffenen..."

Die Psychologinnen empfehlen: "Die berufsbedingten Bedenken dürfen nicht dazu führen, dass ein Vertrauensverhältnis zwischen Opfer und Polizei nicht zustande kommt. Professionelle Skepsis, nicht jedoch irrationales Misstrauen erscheint angebracht.

Die Polizisten sollten auch nicht in berufliche Routine verfallen und gleichgültig dem Leiden des Opfers gegenüberstehen. Das Schicksal des Gegenübers sollte ernstgenommen und den Sorgen und Ängsten der Opfer aufrichtig begegnet werden ..."




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