Dres. Frank Edelkraut und Nele Graf haben 62 Mentorinnen und Mentoren aus allen Hierarchiestufen nach ihren Erfahrungen, Einschätzungen und Prognosen befragt. Daraus entstand die erste Studie aus Mentoren-Sicht - authentisch und reich an konkretem Erfahrungswissen. Die Informationen stammen aus ´klassischen´ Programmen, Cross-Mentoring, Peer-to-Peer-Monitoring, Reverse Monitoring oder informellem Monitoring.
Alle Befragten wollen künftig weiterhin als Mentor tätig bleiben. Das Kernziel, die persönliche und berufliche Weiterentwicklung der Mentees, wird überwiegend erreicht. Die meisten Mentees erfüllen die Erwartungen. Besonders positiv heben die Mentoren die Offenheit der Mentees und die konstruktive Zusammenarbeit hervor. So können sich sehr viele Mentees auf Augenhöhe mit ihren deutlich erfahreneren Mentoren positionieren und ihnen neue Perspektiven aufzeigen, Impulse setzen und bei den Mentoren einen Entwicklungsprozess initiieren. Die intensive Auseinandersetzung mit den Mentees führt bei vielen Mentoren zu einer selbstkritischen Reflexion des eigenen Führungsverhaltens.
Zum gleichen Thema skizzieren die Professoren Heidrun Stöger, Albert Ziegler, Diana Schimke u.a. in einer Aufsatzsammlung wissenschaftliche Grundlagen, Umsetzungsvorschläge und Best-Practice-Beispiele. Ziegler belegt, dass Mentoring hocheffektiv sein kann, bei Umsetzungsmängeln jedoch ohne Folgen bleibt - und u.U. negative Auswirkungen induziert. Für eine professionelle Umsetzung bietet das Buch konkrete Hinweise und Checklisten, um ein eigenes Konzept zu entwickeln und Fallstricke zu vermeiden - angefangen von der Eignungsprüfung von Mentoren, der Themen- und Zielfindung als Gegenstand des Mentorings, bis hin zur Überprüfung des Erfolgs der Methode im Unternehmen selbst.
Die Studien belegen, dass Mentoring die Produktivität steigern und die Fluktuation senken kann: unter der Perspektive eines zunehmenden Fachkräftemangels gewinnt die Methode damit zusätzliche Bedeutung.