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Mehr Krankenhauseinweisungen wegen Essstörungen: Jugendliche unter 15 Jahren häufig betroffen

Magerwahn, Model-Wettbewerbe, verzerrte Schönheitsideale: Essstörungen wie Bulimie und Magersucht sind seit einigen Jahren ein weit verbreitetes Krankheitsbild unserer Gesellschaft. Immer häufiger ist ein stationärer Aufenthalt notwendig, weil eine akute Gesundheitsgefährdung besteht oder eine ambulante Therapie nicht ausreicht. Das hat die KKH Kaufmännische Krankenkasse anhand ihrer Versichertendaten festgestellt. Während die Zahl der ambulant behandelten Essstörungen zwischen 2006 und 2013 leicht rückläufig war, mussten im vergangenen Jahr rund 20 Prozent mehr Versicherte wegen Magersucht und Bulimie (Ess-Brechsucht) in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Hochgerechnet auf alle gesetzlich Versicherten waren das mehr als 8.000 Personen.

Besonders alarmierend ist die Entwicklung in der Altersgruppe der Jugendlichen unter 15 Jahren: Mehr als jeder vierte stationäre Aufenthalt (26 Prozent) wegen Magersucht oder Bulimie entfiel 2013 auf die unter 15-Jährigen. In mehr als 95 Prozent der Fälle waren Frauen betroffen. Insgesamt mussten hochgerechnet auf alle gesetzlich Versicherten im vergangenen Jahr rund 140.000 Personen wegen Magersucht oder Bulimie ärztlich behandelt werden.

Die nach Perfektion strebende Körperkultur der Gesellschaft hat demnach spürbare Auswirkungen auf die Gesundheit von Jugendlichen. "Weil uns die Gesundheit der jungen Menschen besonders wichtig ist, zahlt die KKH für Jugendliche zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen", sagt Hans-Jürgen Daas vom KKH-Serviceteam in Bergisch Gladbach.

Für Jugendliche zwischen dem 13. und 14. Lebensjahr gibt es die J1-Untersuchung. Seit Jahresbeginn können KKH-Versicherte im Alter von 16 bis 17 Jahren außerdem die J2 in Anspruch nehmen. Ärzte, die dem Kinderarztvertrag des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendärzte beigetreten sind, führen diese zusätzliche Untersuchung durch.

Ziel der J-Untersuchungen ist neben einer körperlichen Anamnese das Erkennen von Pubertäts- und Sexualstörungen sowie Sozialisations- und Verhaltensstörungen. Auch die Feststellung der Gefährdung einer sich entwickelnden Magersucht oder Bulimie fällt darunter. Damit kann frühzeitig auf die Problematik reagiert und entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet werden.

Literatur zum Thema:
Psychologische Therapie von Essstörungen
Sipos, Valerija; Schweiger, Ulrich




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