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Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation: auch Krebspatienten können profitieren

Immer häufiger wünschen Krebskranke eine medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR). Die Mehrzahl betroffener Krebspatienten benötigt eine speziell angepasste Therapie und geeignete Arbeitsangebote. Über Möglichkeiten und Ergebnisse berichten Experten in dem Studienband "Wissenschaftliche Grundlagen der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation".

Dr. Hans-Ulrich Krüger (Bavaria Klinik Freyung) postuliert: "Die Situation in der stationären onkologischen Rehabilitation ist heute zum einen dadurch gekennzeichnet, dass Patienten immer früher und mit immer größeren medizinischen Problemen aus den Akutkliniken zur Anschlussheilbehandlung übernommen werden müssen. Die Anzahl von Krebspatienten mit hohem pflegerischem Aufwand, sekundärer Wundheilung, schwerster Schmerzsymptomatik, respiratorischer Insuffizienz, parenteraler Ernährung, inkompletter Ausbreitungsdiagnostik, Chemotherapie und zahlreichen anderen Problemen nimmt kontinuierlich zu.

Auf der anderen Seite ist es auch Aufgabe der onkologischen Rehabilitationskliniken, Patienten nach einer Krebserkrankung ohne schwere Folgeprobleme für die Anforderungen des Arbeitsplatzes und der Arbeitswelt vorzubereiten und ihnen die Teilhabe am Berufsleben zu ermöglichen. Dies kann heute nur gelingen, wenn neben krankheitsspezifischen, allgemeinen rehabilitativen und informativen Programmen konkrete praktische arbeits- und arbeitsplatzbezogene Angebote vorgehalten und möglichst früh angeboten werden können. Eine moderne onkologische Rehabilitationseinrichtung wird sich beiden Herausforderungen gleichermaßen stellen müssen."

Die Mehrheit der Krebspatienten leidet unter einer Fatigue. Ihre Diagnostik und Therapie steht im Mittelpunkt jeder onkologischen Rehabilitation. Prof. Dr. Joachim Weis (Freiburg) nennt dazu u.a. drei Ebenen:

  • Behandlung der zugrundeliegenden Störung (Anämie, Depression, endokrinologische Unterfunktion), metabolische Entgleisung etc.
  • Symptomatische Behandlung
  • Supportive Therapie, Psychoedukation und Beratung, gruppentherapeutische Intervention, körperliches Training, alltagsnahe Verhaltensempfehlungen zur Aktivierung, Zeiteinteilung oder Einteilung eigener Ressourcen, neuropsychologisches Training

Weis geht davon aus: "Insbesondere Tumorpatienten im erwerbsfähigen Alter stellen die berufliche Reintegration als ein zentrales Rehabilitationsziel in den Mittelpunkt und benötigen neben motivationaler Unterstützung auch konkrete Hilfestellungen. Denkbar wäre hier die Schaffung von Trainingsarbeitsplätzen in Kooperation mit externen Betrieben. Darüber hinaus zeigen verschiedene Erfahrungen, dass neuropsychologische Trainingsangebote sich sehr gut in die stationäre medizinische Rehabilitation integrieren lassen ..."

Wissenschaftliche Grundlagen der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation. Assessments – Interventionen – Ergebnisse
Müller-Fahrnow, W.; Hansmeier, T.; Karoff, M. (Hrsg.)




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