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Männer im "Frauenberuf" Pflege: Rollenkonflikte mit guten Erfolgschancen

Männer in "Frauenberufen" - Krankenpflege beispielsweise - sind einem höheren Stress ausgesetzt und daher häufig physisch wie psychisch stärker belastet als die Kolleginnen. Anderseits belegen Studien, dass gemischte Teams ein höheres Leistungsniveau erzielen als weiblich dominierte Gruppen. Und: Männer haben häufig auch in "Frauenberufen" bessere Aufstiegschancen, berichten Dr. Sonja Sobiraj und Kollegen in ihrer Studie "Männer in geschlechtsuntypischen Berufen".

Psychologische Analysen haben bei Krankenpflegern zwei unterschiedliche Strategien gezeigt, den Rollenkonflikt zu lösen: entweder "Doing Gender" oder "Undoing Gender".

"Doing Gender" bedeutet, dass Männer ihre Maskulinität durch die Wahl maskulin konnotierter Spezialisierungen stärken; so entscheiden sich Krankenpfleger überhäufig für Psychiatrie, Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin - Bereiche, in denen maskuline Eigenschaften assoziiert werden, z.B. physische Kraft und technische Versiertheit.

Im Gegensatz dazu kann "Undoing Gender" den Männern die Möglichkeit bieten, "ihre professionelle Identität zu wahren, indem stereotype Unterschiede zwischen den Geschlechtern neutralisiert und minimiert werden." Die betreffenden Männer erweitern ihre Maskulinität durch professionelle Eigenschaften wie Empathie, Fürsorglichkeit usw. "Femininität kann dabei für Männer als Gewinn verstanden werden, da sie ihre Persönlichkeit entfalten und damit die Aufrechterhaltung bzw. Steigerung ihres psychosozialen Wohlbefindens erreichen."

Übernimmt der Pfleger eine Leitungsfunktion und zeigt er eine hohe Kommunikationsqualität, wird dieses - eher als feminin konnotierte - Verhalten als "extra credit" positiv bewertet. Bei einer weiblichen Führungskraft wird es eher als selbstverständlich wahrgenommen.


Gesund mit und ohne Arbeit
Rigotti, T.; Korek, S.; Otto, K. (Hrsg.)




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