Beispiel: "In einer Feldstudie mit Patienten mit COPD fanden wir signifikante Zusammenhänge zwischen dem sozialen Vergleichsfokus, den Patienten zu Beginn einer Rehabilitation berichteten, und der Einschätzung einer Verbesserung von Atemnot am Ende der Maßnahme.
Das Ausmaß der Ähnlichkeiten, die Patienten zwischen sich und anderen Patienten wahrnahmen, moderierte den Zusammenhang zwischen sozialem Vergleich und einer wahrgenommenen Verbesserung der Atemnot. Für Patienten, die große Ähnlichkeiten zu abwärtsgerichteten Vergleichsstandards wahrnahmen, fanden wir einen negativen Zusammenhang zwischen abwärtsgerichtetem Vergleich und Verbesserung der Atemnot. Für Patienten, die Ähnlichkeiten zu positiven Rollenmodellen wahrnahmen, fanden wir einen positiven Zusammenhang von aufwärtsgerichtetem Vergleich und Verbesserung der Atemnot durch das Rehabilitationsprogramm.
Bei Patienten mit COPD ist die subjektive Atemnotempfindung der beste Einzelprädiktor in der Vorhersage von Toleranz für körperliche Bewegung. Diese Ergebnisse sind klinisch sehr relevant.
Denn körperliches Training ist der zentrale Baustein in der Rehabilitation von Lungenerkrankungen. Mit leichten Sportübungen soll Dekonditionierung verhindert oder rückgängig gemacht werden, der Krankheitsverlauf zeitweilig aufgehalten und im Fall der COPD die Überlebenszeit verlängert werden. Bei COPD ist der beste Prädiktor für Sterblichkeit nicht die objektiv gemessene Lungenfunktion, sondern die subjektiv berichtete Atemnot."