Sie verortet die Lust am Computerspielen auf unterschiedlichen Ebenen:
- die Lust, das Interface korrekt, effizient und schnell bedienen zu können
- die Lust aus der Wahrnehmung, dass die eigenen Handlungen in einem genau definierten Kontext Wirkungen zeigen
- die Lust, Fähigkeiten wie Flexibilität, Konzentration, Durchhaltevermögen, Stärke oder Niederlagen zu trainieren oder neu zu entwickeln - ohne die Risiken, die in der realen Welt bestehen
- die Lust am Lernen und Lösen kniffliger Aufgaben - d.h. an Erfolgserlebnissen und Motivationsverstärkern
Professorin Dr. Maja Pivec (Graz) sieht die Lustfaktoren bei Jungen und Mädchen unterschiedlich verteilt:
Die Mehrheit der Spiele-Entwickler und Spieler ist männlich. "Die Idee hinter den meisten Spielen bedeutet Wettbewerb und Sieg." Es geht um Schnelligkeit und Erfolg.
Mädchen bevorzugen Spiele mit sozialen Interaktionen, häufig auch mit Haustieren; Puzzlespiele sind sehr beliebt. Mädchen identifizieren sich oft mit Charakteren in Videospielen und agieren quasi ein anderes Leben aus, allerdings möglichst in einer vertrauten Umgebung.
Elemente des Mysteriösen, des Wettbewerbs, der Problemlösung, des Humors und eines persönlichen Human Touch sind für Jungen wie Mädchen in Computerspielen ähnlich attraktiv; entsprechend sollten Lernspiele entwickelt werden, empfiehlt Maja Pivec - und warnt davor, textlastige Spiele zu entwerfen, die eigentlich nur dem Lernen und nicht mehr dem lustvollen Spielen dienen. Ohne Lust wird das Lernen auf Dauer fad und ineffizient ...