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Lebenszufriedenheit in Ost- und Westdeutschland fast gleich hoch: "Uns geht's ja Gold ..."

Die Lebenszufriedenheit der Deutschen ist deutlich gestiegen. Noch nie war dabei der Abstand zwischen Ost- und Westdeutschland so gering wie heute. Im Vergleich ist Hamburg die glücklichste Region Deutschlands, Thüringen die unzufriedenste. Das ist das Ergebnis des Glücksatlas Deutschland 2011, der ersten deutschen Glücksstudie im Auftrag der Deutschen Post.

Unter der Leitung renommierter Wissenschaftler wie Professor Bernd Raffelhüschen, Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg, und Professor Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, wurde analysiert, wie stark unterschiedliche Faktoren wie Einkommen, Beruf, Familie, Gesundheit und Kultur die Lebenszufriedenheit beeinflussen.

Der Glücksatlas 2011 ist die umfangreichste und aktuellste Bestandsaufnahme zur Lebenszufriedenheit in Deutschland. Sie basiert auf den Daten des sozio-oekonomischen Panel (SOEP) und einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach vom Frühjahr 2011.

Analysiert werden im Glücksatlas 2011 der Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen, Alter und Geschlecht: So sind Männer und Frauen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr am glücklichsten. Am unzufriedensten sind die Deutschen in den mittleren Jahren. Ab 65 wird das Niveau von 30-Jährigen wieder erreicht. Frauen in jungen und mittleren Jahren sind etwas glücklicher als Männer. Ab einem Alter von 60 Jahren wiederum sind die Männer glücklicher.

So glücklich wie 2001

"Die Deutschen sind heute so zufrieden wie in den letzten zehn Jahren nicht mehr," sagt Professor Bernd Raffelhüschen. Die Finanzkrise von 2008/09 hat die Lebenszufriedenheit nur wenig getrübt. Mit einem Lebenszufriedenheitswert von 7,0 (auf einer Skala von 0 bis 10) sind die Deutschen heute so glücklich wie zuletzt 2001. Besonders erfreulich: Der Abstand zwischen Ost- und Westdeutschland beträgt aktuell nur noch 0,3 Punkte. Kurz nach der Wende 1991 betrug er noch 1,3 Punkte.

Das Glücksranking 2011 der Regionen ergibt: Hamburg ist mit 7,38 Punkten die glücklichste Region Deutschlands, gefolgt von Niedersachsen/Nordsee (7,14), Bayern (7,10), Franken (7,09), Schleswig-Holstein (7,04), Baden (7,01), Niedersachsen/Hannover (6,99), Württemberg (6,94), Nordrhein/Köln (6,94), Rheinland/Pfalz-Saarland (6,91), Nordrhein/Düsseldorf (6,90), Westfalen (6,87), Sachsen (6,79), Hessen (6,77), Berlin (6,68), Sachsen-Anhalt (6,57), Mecklenburg-Vorpommern (6,56), Brandenburg (6,56) und Thüringen (6,45).

Der Stellenwert der Arbeit

Zusätzlich hat Professor Renate Köcher in einer Bevölkerungsumfrage das Verhältnis von Lebenszufriedenheit und Arbeitszufriedenheit untersucht. Danach hat Arbeit für die Deutschen einen sehr hohen Stellenwert: 90 Prozent der Berufstätigen ist ihr Beruf sehr bzw. ziemlich wichtig. Wer mit seiner Arbeit ausgesprochen zufrieden ist, weist auch eine überdurchschnittliche Lebenszufriedenheit auf.

Die Lebenszufriedenheit von Arbeitslosen liegt hingegen mit 4,7 Punkten aktuell weit unter der von Erwerbstätigen mit 7,1. Besonders auffällig: Ausschlaggebend für eine hohe Arbeitszufriedenheit sind in hohem Maße immaterielle Faktoren wie die Anerkennung der eigenen Leistung, eine Arbeit, die Spaß macht und den eigenen Fähigkeiten entspricht sowie große Entscheidungsfreiheit, nette Kollegen und ein sicherer Arbeitsplatz.

Eine interaktive Website mit den wichtigsten Erkenntnissen finden Sie unter www.gluecksatlas.de

Glück und Lebenszufriedenheit bestimmen sich im Wesentlichen aus Vergleichen: Liegen die Ansprüche etwa auf dem Niveau der Realität, sind die Menschen zufrieden; je größer die Diskrepanz, desto mehr Unglück, belegen die Psychologen Prof. Dr. Bruno S. Frey und Prof. Dr. Alois Stutzer in einer Studie. Ostdeutsche vergleichen ihr Situation mit Westdeutschen und sehen immer mehr Annäherung: Dies lässt die Zufriedenheit wachsen. Möglicherweise trägt auch der Blick auf die miserablen Zustände im Ausland zum subjektiven Wohlbefinden bei.




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