Die Teilnahme in einer öffentlichen Umgebung bestätigt, am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Gleichzeitig fühlen sich die Kranken und ihre Angehörigen durch ähnliche Lebensschicksale in der Gruppe aufgehoben. Dies führt so weit, dass Angehörige nach dem Tod des Kranken in der Gruppe bleiben. Aktive und mutige TeilnehmerInnen können "zu einer Art Vorbild werden, das dazu beiträgt, die nach der Diagnose eingetretene Erstarrung zu lösen und eigene Strategien zu finden." Das gleichzeitige Erleben von Kunst und Gemeinschaft erschließt Kraftreserven für den Alltag.
Seit der pandemiebedingten Schließungen des Kunstmuseums Pablo Picasso wird das Projekt digital fortgeführt. Einige Tage vor der Veranstaltung erhalten die TeilnehmerInnen per Post ein Materialpaket. Die Teilnahme an den virtuellen Museumsführungen und dem kreativen Gestalten zuhause ist gleichermaßen hoch. Erstmals können jetzt auch PatientInnen und Angehörige teilnehmen, für die der Anfahrtsweg zur Präsenzveranstaltung zu weit oder beschwerlich wäre.
Die Psychoonkologin der Neurochirurgie/Universitätsklinik Münster, eine Kunsttherapeutin und eine Kunstvermittlerin des Museums tragen die Verantwortung für das Projekt. Die aktuelle Evaluationsstudie von Monika Wigger, Britta Lauro, Sybille Kastner, Michael Ganß und Dorothee Wiewrodt erschien in:
Ruth Hampe, Henriette Schwarz & Monika Wigger (Hrsg.): Gegen den Strich
Wahrnehmen – Reflektieren – Gestalten im Kontext der Kunsttherapie
Pabst, 2022, 268 Seiten, farbig,Paperback