Besonders Depressionen belasten die Beschäftigten in Deutschland. Nie war die Zahl der Fehltage aufgrund dieser Erkrankung so hoch wie im vergangenen Jahr: Laut der Auswertung entfielen 2014 auf 100 DAK-Versicherte 112 Ausfalltage wegen Depressionen. Der Anstieg ist rasant, in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Fehltage mehr als verdoppelt. "Die Fortsetzung dieses Trends zeigt, dass das Bewusstsein und die Sensibilität für psychische Leiden sowohl bei den Ärzten als auch bei den Patienten gestiegen ist", kommentiert Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit die Analyse. "Da chronischer Stress ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen ist, gehört die Prävention deshalb zunehmend in den Fokus des betrieblichen Gesundheitsmanagements."
2014 meldeten sich nur 48 Prozent der Erwerbstätigen krank (2013: 51 Prozent). 23 Prozent der Ausfalltage wurden von Muskel-Skelett-Erkrankungen verursacht, 17 Prozent gingen zu Lasten psychischer Krankheiten und 14 Prozent entfielen auf Erkrankungen des Atmungssystems wie beispielsweise Erkältungen. Während Husten und Schnupfen 2013 für besonders viele Fehltage verantwortlich waren, sank der Anteil im vergangenen Jahr um fast ein Viertel. Die Branchen mit dem höchsten Krankenstand waren 2014 das Gesundheitswesen, die Öffentliche Verwaltung sowie Verkehr, Lagerei und Kurierdienste mit jeweils 4,5 Prozent.
Die DAK-Gesundheit ist mit 6,2 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands. Für die Analyse zum Krankenstand wurden die Daten von 2,7 Millionen erwerbstätigen Versicherten durch das IGES Institut in Berlin ausgewertet.
Literatur zum Thema:
Depression. Informationsmaterial für Betroffene und Patienten
Hoffmann, Nicolas; Hofmann, Birgit