Für morgendliches Frühstücken fehlen meist Zeit und Hunger. Kaffee oder Energy-Drink sind eher angesagt, vielleicht auch eine Zigarette. "Auffällig ist, dass Essen lediglich vom Motiv des Hungers getrieben scheint. Physiologische Notwendigkeiten einer ausgewogenen Ernährung, Appetit oder gar Lust und Freude am Essen sind keine relevanten Gründe. Damit spielt auch die mögliche soziale Bedeutung von Essen keine Rolle. Essen stellt sich lediglich als Notwendigkeit dar, die es zu befriedigen gilt."
"Das Essen im schulischen Alltag wird recht unterschiedlich geschildert; es erfolgt je nach Gelegenheit und der verfügbaren - stets knappen - Zeit. Die Jugendlichen berichten mehrheitlich, sich in den Schulpausen mit gekauften Brötchen zu versorgen oder manchmal von der Mutter selbstgemachte Brote zu essen."
Rückert-John beobachtet in ihrer Studie, dass der Alltag der Jugendlichen "Regelmäßigkeiten folgt, der den Erwartungen einer bekömmlichen und gesunden Ernährung eher zuwiderlaufen. Unterschiedliche Zeitrhythmen der Familienmitglieder erschweren das gemeinsame Frühstück in der Woche, so dass es meistens ausfällt. Das Mittagessen hängt von den jeweiligen strukturellen Bedingungen ab, die verschiedene Gelegenheiten bieten. Dies ist für die Jugendlichen nicht problematisch, finden sie doch hierfür jeweils einen angemessenen Umgang. Die Familienmahlzeit findet dann vor allem am Abend statt" - und/oder an Wochenenden.
"Bei der Mehrzahl der Jugendlichen, die noch im elterlichen Haushalt leben, ist die Ernährungsverantwortung eine weibliche Domäne und liegt klar im Zuständigkeitsbereich der Mutter. Diese Rollenverteilung ändert sich, wenn die Jugendlichen bereits einen eigenen Haushalt führen und etwa die Verantwortung für ein eigenes Kind tragen ..."
Krankheitsprävention in der Kontroverse
Hoefert, Hans-Wolfgang; Klotter, Christoph (Hrsg.)