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Kinderwunschbehandlung: Wie Frauen nach einer erfolglosen künstlichen Befruchtung leiden

Nach künstlicher Befruchtung werden nur etwa 20% der Frauen schwanger. Betroffene Paare leben häufig mit einem extrem ausgeprägten Kinderwunsch und sind nach einem Misserfolg meist stark frustriert. Dr. Britt Hoffmann befragte Frauen, die sich - oft nach mehrfachen Versuchen - mit der Kinderlosigkeit abfinden mussten; die Wissenschaftlerin identifizierte in ihrer Studie vier unterschiedliche Bewältigungsformen:

  • Die Frau bleibt im circulus vitiosus verfangen und weigert sich, die Aussichtslosigkeit anzuerkennen; die Frau verlangt weitere Versuche.
  • Die Frau bleibt extrem auf Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin fokussiert, entwickelt Gefühle der Angst und Panik und wäre bereit, für eine erfolgreiche Behandlung auch hohe Risiken einzugehen.
  • Es entsteht eine "unsicher-ambivalente Haltung, in der die Frau nicht sicher ist, ob sie die Reproduktionsmedizin in Anspruch nehmen sollte - verbunden mit der subjektiven Theorie, die künstliche Befruchtung zwinge ihren Körper möglicherweise zu einer Schwangerschaft, die er von sich aus nicht zulasse."
  • In der vierten Gruppe beobachtet die Studie eine "kritisch ausbalancierte Haltung, in der die Frau eigene psychische und physische Belastungen in Verbindung mit dem Kinderwunsch und der reproduktionsmedizinischen Behandlung sensibel wahrnimmt, sie mit Herausforderungen aus anderen Lebensbereichen ausbalanciert und die behandlungsbezogenen Entscheidungen darauf abstimmt."

"Extremfokussierungen auf die reproduktionsmedizinische Behandlung und den Kinderwunsch werden insbesondere dann dominant, wenn Frauen den subjektiven Eindruck zeitlicher Enge für die Realisierung einer Schwangerschaft bekommen. Der Eindruck zeitlicher Enge kann z.B. entstehen, wenn im Zusammenhang mit beruflicher Entwicklung oder der Partnerschaftsfindung der Kinderwunsch bis an die biologische Zeitgrenze verschoben wird. Der Eindruck entsteht auch, wenn in Situationen beruflicher Sackgassen oder unbefriedigender Berufssituationen die Mutterschaft zur aktuellen Entkommensstrategie wird. Besonders schwerwiegend wirkt sich aus, wenn Frauen die reproduktionsmedizinische Therapie fremdbestimmt und aus ihrer Sicht vorzeitig erfolglos beenden müssen ..."
 
Britt Hoffmann beschreibt und analysiert detailliert die biografischen Verläufe und Konfliktlinien betroffener Frauen. Daraus resultiert eine Fülle wertvoller Hinweise für Therapeuten und Betroffene.

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