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Kinder, die nicht akzeptiert wurden, verfallen häufig in depressive Persönlichkeitsstörungen

Die depressive Persönlichkeitsstörung wurde bereits im griechischen Altertum beschrieben - allerdings nicht vollständig als Krankheit gesehen. "Aristoteles fand, dass alle Menschen, die in der Philosophie, Politik, Poesie oder Kunst herausragende Leistungen vollbringen, eine melancholische Persönlichkeit haben." Als Ursache der Störung wird in der aktuellen Psychotherapie-Forschung "ein interpersonaler, bedeutsamer Verlust in einem frühen Alter angenommen", berichten Daniela Victor und Christoph Mundt.

Vermutlich haben Betroffene "in einer früheren Entwicklungsphase keine eindeutigen Zeichen von Wärme und Annehmen bei ihren Beziehungspersonen erhalten, was beim Kind zu Gefühlen der Unsicherheit, zu emotionaler Distanz und zur Isolation geführt haben könnte.

Außerdem wird erlernte Hilflosigkeit als Reaktion des Kindes auf besserwisserische, kritische und abwertende Verhaltensweisen der Eltern angenommen. Kinder mit solchen Erfahrungen wachsen mit Zweifeln auf, dass sie anderen gefallen könnten. Sie rechnen mit Desinteresse und Abwertung von ihren Altersgenossen. Da sie bei ihren Eltern keine Akzeptanz und Stärkung erwarten, ziehen sie sich zurück. Es entsteht ein Bild von sich selbst als wertlos, unbedeutend, nicht erfolgreich und unfähig.

Hinzu kommen biologische Faktoren, wobei einige Studien auf eine geringe, aber bestimmte Rolle genetischer und neurochemischer Zusammenhänge hinweisen ...

Die depressive Persönlichkeitsstörung wird stabilisiert durch sich selbst aufrecht erhaltende Kreisläufe: Ablehnung, Ignorierung oder ungerechte Behandlung führen zu negativ verzerrten Selbstwahrnehmungen. Die negativen Attributionen führen zum Rückzug. Damit fehlen aber auch mögliche positive Rückmeldungen aus der Umgebung, was die negativen Selbstbewertungen weiter verstärkt ..."
 

Persönlichkeitsstörungen im therapeutischen Alltag
Haltenhof, H.; Schmid-Ott, G.; Schneider, U. (Hrsg.)

 




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