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Jahrbuch Sucht 2021: Die Rap-Szene stimuliert den Medikamentenmissbrauch, und die Krankenkassen zahlen

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.) Jahrbuch Sucht 2021

Jahrbuch Sucht 2021: Immer mehr Deutsche sind von Arzneimitteln abhängig - etwa zwei Millionen, überwiegend ältere Frauen. Doch inzwischen kommen auch zunehmend mehr Jugendliche auf den Medikamententrip, berichtet das Jahrbuch Sucht 2021: Relativ leichte Opioid-Präparate der Tilidin-Gruppe sind in der Rapper-Szene der aktuelle Hit. Und das Antiepileptikum Pregabalin wird v.a. zur Linderung von Opioid-Entzugssyndromen missbraucht. Fahrlässig ausgestellte oder geschickt gefälschte Rezepte machen den Boom möglich. Hinzu kommen Offerten von Dealern auf der Straße oder im Darknet.

Der Rapper Capital Bra sang:
"Ich hab´mich tausendmal daneben benommen
Und tausendmal sind Mama die Tränen gekommen, yeah
Paar Tropfen tili, seh´den Film an mir vorbeifahren
Lieber Gott, ich fühle mich so einsam
Gib mir Tilidin, ja, ich könnte was gebrauchen
Wodka-E, um die Sorgen zu ersaufen"

Pregabalin ist für die Behandlung neuropathischer Schmerzen, der generalisierten Angststörung sowie als Zusatztherapie bei partiellen epileptischen Anfällen zugelassen. In der Drogenszene wird es hauptsächlich "zur Linderung von Opioid-Entzugssyndromen, zur Wirkungsverstärkung anderer Drogen und wegen der psychotropen Wirkung genommen."

Wie in den Vorjahren berichtet das Jahrbuch Sucht darüber, dass Benzodiapezin-haltige Beruhigungs- und Schlafmittel - überhäufig für ältere Frauen - geradezu inflationär verordnet werden. Allein die 20 meistverkauften Schlafmittel bescheren der Pharmaindustrie einen Jahresumsatz von etwa 150 Millionen Euro und die 20 häufigsten Benzodiapezin-Tranquilizer ca. 21 Millionen.  Damit bleibt Sucht ein profitables Geschäft zulasten der Krankenversicherten ...

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.)
Jahrbuch Sucht 2021.
Pabst, 272 Seiten.
ISBN Hardcover 978-3-95853-691-3. ISBN eBook 978-3-95853-692-0

 




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