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Jahrbuch Sucht: Synthetische Designerdrogen sind die größte Gefahr

Der Rauschgiftkonsum nimmt zu. Vor allem die Inlandsproduktion wächst: Cannabis-Plantagen gewinnen Marktanteile, und in Chemielaboratorien werden immer neue Drogen - häufig sogenannte Cannabinoide - designed. Cannabis bleibt in Deutschland die Droge Nr. 1, gefolgt von Amphetamin/Methamphetamin. Die Klassiker Heroin, Opium und Kokain verlieren an Bedeutung. Das "Jahrbuch Sucht 2016" gibt einen Überblick über neue Tendenzen.

Der umfangreiche Cannabisanbau auf Außenflächen und in Indoor-Plantagen in Deutschland expandiert weiter. Im Jahr 2013 konfiszierte die Polizei 782 Plantagen (mit 108.000 Pflanzen) - und 2014 bereits 871 Plantagen (mit 132.000 Pflanzen). Kaum bekannt und selten kriminalisiert sind die wesentlich häufigeren Cannabis-Kleingärten für den eigenen Bedarf und den engsten Freundeskreis. Das reichliche Cannabisangebot führt zu niedrigeren Preisen - und diese wiederum zu häufigerem Konsum.

Professionelle Chemiker und Amateure designen immer neue Drogen, die noch nicht konkret vom gesetzlichen Verbot erfasst sind und daher als "Legal Highs" bezeichnet werden. Allein im Jahr 2014 hat das Bundeskriminalamt 58 neue Designerdrogen identifiziert; bis sie im Betäubungsmittelgesetz verboten werden, vergehen Monate oder Jahre - und werden dann wiederum durch neue "Legal Highs" ersetzt. In Clubs, Diskos oder Privatwohnungen werden sie weitergereicht.

Das "naturbelassene" Cannabis wird als gepresstes Harz (= Haschisch) konsumiert oder als getrocknetes Kraut (Marihuana). Haschisch wirkt weniger intensiv und wird daher tendenziell weniger nachgefragt. Marihuana ist potenter - und dominiert zunehmend den Markt. Allein 2014 konfiszierte die deutsche Polizei in fast 32.000 Fällen Marihuana.

Die maximale Wirkungssteigerung bieten viele synthetisch hergestellte Cannabinoide. Die chemischen Zusammensetzungen sind meist unbekannt - der Konsum gleicht u.U. einem Russischen Roulette. Massive Horrortrips, psychotische Anfälle, Suizide, Todesfälle werden in der Fachliteratur beschrieben. Chronische Erkrankungen - z.B. Niereninsuffizienz - gehören zu den langfristigen Folgen.




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