In diesen Statistiken sind langfristige neurologisch-psychiatrische Folgeerkrankungen des exzessiven Alkoholkonsums noch nicht enthalten: Epilepsie, Depression, Demenz, hepatozerebrale Degeneration, alkoholische Kleinhirndegeneration, alkoholische Polyneuropathie, alkoholische Myopathie, Hirnblutungen.
Verschiedensten Dementis zum Trotz belegt das Jahrbuch Sucht, "dass Trinkmenge und -häufigkeit in einer direkten und linearen Beziehung mit dem Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen stehen. Diese beiden Erkrankungsgruppen bilden die Majorität der Todesursachen in Deutschland."
Häufig wird kolportiert, geringe Mengen Alkohol seien der Gesundheit eher zuträglich als eine konsequente Abstinenz. Das Jahrbuch Sucht sieht keine beweiskräftigen Belege für diese Theorie.
"Alkoholkonsum ist mit dem Krebsrisiko in einer Dosisbeziehung verknüpft. Das gilt besonders für die Entstehung von Brustkrebs bei Frauen und für Krebserkrankungen der oberen Atem- und Verdauungswege." Insbesondere sieben Bereiche sind betroffen: Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Brust bei Frauen, Leber, Enddarm. Kommt zum Alkohol noch Nikotin hinzu, multiplizieren sich die Effekte. Und: Raucher torpedieren ihr Immunsystem konsequent.
Die gute Nachricht: Es wird nicht nur immer weniger getrunken, sondern auch immer weniger geraucht. Anderseits belegt das Jahrbuch Sucht wieder: Der Rauschgift-Konsum - v.a. Cannabis - nimmt weiter zu.