"Nur die genaue Kenntnis der einzelnen Präparate, die als Quelle positiver Urinanalysen für Amphetamin oder Methamphetamin infrage kommen, kann eine Fehlinterpretation vermeiden. Auch wird die therapeutisch indizierte Verschreibung von Amphetamin und Methamphetamin wie z.B. bei ADHD, einer extremen Adipositas, der Narkolepsie oder anderen ZNS-Störungen, zu falsch-positiven Störungen führen. Freye präzisiert insgesamt eine reichhaltige Liste potentieller Irrtumsmöglichkeiten.
Als Untersuchungsmaterial für ein Drogenscreening empfielt Freye in erster Linie Urin. Die Probengewinnung ist ist im Vergleich zur Blutgewinnung relativ einfach; die Substanzen und Metaboliten der Drogen sind im Urin länger nachweisbar und liegen in aller Regel konzentriert vor. Denn nach dem Konsum werden die Drogen in der Leber zu Metaboliten abgebaut, um anschließend gespeichert oder ausgeschieden zu werden. Anderseits können einige Drogen jedoch auch in ihrer ursprünglichen Form (z.B. Benzoylecgonin aus Kokain) bzw. aus Verbindungen von beiden im Urin ausgeschieden werden. Anderseits muss aber auch berücksichtigt werden, dass einige Pharmaka zu aktiv-wirksamen Drogen wie z.B. Amphetamin oder Methamphetamin metabolisiert werden und anschließend einen positiven Nachweis anzeigen ..."