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In der bildlichen Qualität lokalisiert Theodor W. Adorno utopisches Potential von Kunst

Theodor Adornos Methode des Bilderlesens gilt zunächst der Kritik der Scheinhaftigkeit und der unmittelbaren Macht der Bilder; gleichzeitig geht es um historisierende Deutung und um "Rettung" des Bildes. "Bildlichkeit kommt in Adornos Version einer Utopie der Erkenntnis die Funktion eines notwendigen Komplements rationalistisch verkürzter, begrifflicher Erkenntnis zu," reflektiert Sebastian Tränkle in einem Beitrag zur Zeitschrift "Psychoanalyse".

Der Autor verdeutlicht, "dass Adornos Bildkritik eine Reihe kritischer Methoden an die Hand gibt, mit deren Hilfe dem Problemkomplex der gegenwärtigen kulturellen Bildfixierung begegnet werden kann. Das Bilderlesen historisiert, demystifiziert und depotenziert die Bilder. Es ermöglicht so eine reflexive Bilderfahrung, die sich nicht von der bildlichen Unmittelbarkeit und der Suggestion von Authentizität überwältigen lässt, sondern Auswege aus dem Kolonialreich der verdinglichten und pathologisierenden Bilder aufzeigen kann.

Denn neben der Eröffnung einer kritischen Perspektive auf Bildlichkeit beabsichtigt die Adorno´sche Bildkritik auch die Rettung des Bildes: Sie legt dessen ureigenste Möglichkeiten frei und macht sichtbar, was Bilder für Erkenntnis ebenso wie für ästhetischen Genuss leisten können - ohne dabei fetischisiert oder instrumentalisiert zu werden." In der bildlichen Qualität lokalisiert Adorno nicht zuletzt auch das utopische Potential von Kunst.

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