Den Grundstein für das Modell legte der Eigentümer vor 50 Jahren, indem er die Firma in eine Stiftung einbrachte. Die Beschäftigten nutzen einen hohen Grad an Mitbestimmungsmöglichkeiten. Aus dem Gewinn bleiben 6% des Kapitals im Unternehmen, um die Substanz und die Unabhängigkeit gegenüber Banken - zu sichern. Weitere Gewinne werden je zur Hälfte an die Stiftung und die Belegschaft gezahlt.
Hauptkritikpunkte gegenüber derartigen Modellen sind in der betriebswirtschaftlichen Debatte:
- Tendenz zur Unterinvestition
- fehlendes externes Kapital
- Risikoaversion
- vermindertes Arbeitsengagement
- Blockierung von Entscheidungen durch Pattsituationen
Prof. Dr. Hartmut Wächter hat in einer empirischen Studie das Unternehmen auf diese Fragestellungen hin untersucht und kommt zu den Befunden:
- Gegen die Gefahr der Unterinvestition wirkt die Art der Gewinnverwendung mit Vorabverzinsung für das betriebsnotwendige Kapital.
- Durch die hohe Kapitalakkumulation ist derzeit eine Abhängigkeit von externem Kapital kein Thema. Wenn Kapital keinen Preis hat, besteht allerdings die Gefahr, dass ineffiziente Investitionen stattfinden.
- Risikoaversion ist bei Arbeitnehmern spürbar. Für innovative Entscheidungen - z.B. die Übernahme von regionalen Konkurrenten - ist große Überzeugungsarbeit des Geschäftsführers vonnöten.
- Bei Hoppmann sind Arbeitsdisziplin und Arbeitsmoral hoch. Dafür scheint die zeitnahe Rückmeldung des ökonomischen Erfolgs im Rahmen der Erfolgsbeteiligung ein wichtiges Instrument; es scheint, dass weniger die Höhe der Gewinnbeteiligung eine Rolle spielt, als vielmehr die Überzeugung, bei der Berechnung nicht übervorteilt zu werden. Außerdem hat der heftig umkämpfte Markt der Neu- und Gebrauchtwagen eine disziplinierende Wirkung.
- Die Parität zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten im (entscheidenden) Wirtschaftsausschuss könnte zu unlösbaren Konflikten führen oder Entscheidungen hinauszögern. Beide Phänomene sind bisher nicht aufgetreten, berichtet Professor Wächter.
Professor Dr. Eberhard Ulich sieht in dem Modell eine Grunderkenntnis der Arbeitspsychologie bestätigt: "Von der organisationalen Demokratie führt ein klarer Weg über die prozedurale Gerechtigkeit und soziomoralische Atmosphäre zum affektiven Commitment." Einen Widerspruch gegenüber derartigen, mehrfach belegten Erkenntnissen kann Ulich nur als interessengeleitet klassifizieren.
Wächter zitiert einen Bankdirektor, der auf das Modell eines wirtschaftsdemokratischen, Banken-unabhängigen Unternehmens empört reagierte: "... Oh, the monkeys are going to run the zoo?"