"Die Ausprägung exekutiver Funktionen ist unabhängig vom Geschlecht der Kinder und vom elterlichen Bildungsstatus. Ebenso ist sie unabhängig vom Hörstatus, von der hörtechnischen Versorgung sowie dem verwendeten Kommunikationsmodus (Lautsprache/Gebärde)," stellten die Autoren in einer Studie mit Schülern in Baden-Württemberg fest. Sind bereits die Eltern hörgeschädigt, scheinen die Kinder allerdings zu profitieren; dies "mag auf eine geringere Beeinträchtigung früher Kommunikationsprozesse zwischen Kindern und Eltern zurückzuführen sein."
Die Untersuchung zeigt weitreichende Zusammenhänge: Sind exekutive Kompetenzen beeinträchtigt, lassen sich meist auch unterentwickelte kommunikative Potenziale und überhäufige sozial-emotionale Probleme erkennen. Die Autoren empfehlen daher die Nutzung "gut evaluierter Präventionsprogramme zur Förderung der sozial-emotionalen Entwicklung hörgeschädigter Kinder. Die konzeptionelle Gestaltung basiert wesentlich auf der Stärkung von Kompetenzen, die den exekutiven Funktionen zuzurechnen sind - Impulskontrolle, emotionales Verstehen, Erwerb von Problemlösestrategien ..."