Prof. Dr. Stephan Sting notiert in seinem Vorwort, dass der Bildungserfolg Betroffener "nicht allein von ihren individuellen Begabungen und Fähigkeiten abhängt, sondern an spezifische Voraussetzungen geknüpft ist. Dazu gehören in erster Linie Stabilität, Vertrauen und Wertschätzung vermittelnde soziale Beziehungen. Es ist zu vermuten, dass die Chance für einen erfolgreichen Bildungsverlauf umso größer ist, je mehr derartige Beziehungen mit Bildungssettings und bildungsförderlichen sozialen Orten verbunden sind. Außerdem scheint eine gute Kooperationsbasis zwischen Bildungssetting und Betreuungssetting wichtig zu sein, in die idealerweise auch die Herkunftsfamilie einbezogen wird."
Die Beiträge der 13 AutorInnen belegen, dass die Betreuung der Betroffenen in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte erzielt hat, jedoch weiterhin kritische Herausforderungen bestehen.
Bea Schild: "Internationale Befunde deuten darauf hin, dass Kinder in der Pflegefamilie drei- bis viermal häufiger Gefährdung erfahren als der Durchschnitt aller Kinder. Laut einer englischen Studie haben Heim- und Pflegekinder aus unterschiedlichen Gründen ein mehrfach erhöhtes Risiko, während der Fremdbetreuung misshandelt oder ausgebeutet zu werden. Deshalb ist eine gute und stete Begleitung der Platzierungsverhältnisse und der betroffenen Kinder selber sowie die kontinuierliche Einbindung in ein Netz von Beteiligten aus Tagesstätte, Kindergarten, Schule, Elternhaus, Behörden, Personal der Fremdunterbringung, TherapeutIn notwendig
"