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Hans J. Markowitsch: Traumabedingte funktionelle Hirnstörungen sind nachweisbar - und reversibel

Nach einem traumatischen Ereignis können trotz fehlenden Hirnschadens funktionelle Hirnänderungen mit einer autobiographischen Amnesie einhergehen - und in modernen Bildgebungstechniken nachweisbar sein, berichten Dr. Matthias Brand und Prof. Dr. Hans J. Markowitsch (Universität Bielefeld).

"Im Ruhezustand des Gehirns, d.h. wenn die untersuchte Person keine spezifischen Aufgaben zu lösen hat, lassen sich bei Patienten mit dissoziativer Amnesie recht regelhaft Dysfunktionen (hypometabole Regionen) nachweisen. Diese Änderungen sind häufig in Gebieten des Schläfenlappens und in Teilen des medialen Zwischenhirns sowie im Übergangsgebiet vom Schläfen- zum Frontallappen zu finden."

Die Neuropsychologen berichten als Beispiel über einen Patienten, "der im Alter von 23 Jahren nach einem Feuer in seinem Wohnhaus die letzten sechs Jahre seines Lebens nicht mehr erinnern konnte und eine anterograde Amnesie entwickelte. Eine Untersuchung seines Hirnglukosemetabolismus mit PET demonstrierte hypometabole Areale im Bereich des medialen Schläfenlappens und des temporo-frontalen Übergangsgebietes.

Im Lauf eines Jahres, während dessen der Patient psychotherapeutisch und medikamentös behandelt wurde, kehrten seine Erinnerungen zurück. Auf Hirnebene konnte ebenfalls ein Erholungseffekt demonstriert werden. Eine nochmalige PET-Untersuchung zeigte, dass sich der Hirnglukose-Stoffwechsel normalisiert hatte. Diese Beobachtung belegt, dass stress- oder traumabedingte funktionelle Hirnänderungen reversibel sein können..."




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