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Häufig Sexualdelikte in Einrichtungen für geistig Behinderte

Minderbegabte junge Sexualstraftäter zeigen "sehr ähnliche Mechanismen, Dynamiken und ´Täterstrategieen´ wie Menschen ohne kognitive Einschränkungen," beobachtet die forensische Psychologin Monika Egli-Alge (Frauenfeld/Schweiz). Die Unterschiede liegen meist nur im Grad der Geschicklichkeit. "Mangelnde Beziehungsmöglichkeiten und die oftmals eingeschränkten Beziehungskompetenzen sowie die Rahmenbedingungen in Einrichtungen können die Strategien beeinflussen."

Egli-Alge sammelte per Fragebogen in 15 Institutionen für geistig Behinderte in der Schweiz Informationen zum Thema. Als Fazit ergibt sich, dass die angeschriebenen Einrichtungen in ihrem Alltag häufig grenzverletzendes Verhalten registrieren - pro Woche 13 Vorfälle mit Gewalt, 15 Vorfälle mit Sex.
 
"Darin liegt liegt ein hohes Belastungspotenzial, sowohl für die Betroffenen, möglicherweise auch für die ausübenden Personen, aber auch für das Personal. Alle Beteiligten sind einer hohen Spannung ausgesetzt, bewegen sich zwischen Dramatisieren und Bagatellisieren. In Krisensituationen sind oft Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit, Chaos nahe und können den Blick verstellen."
 
Für die Therapie empfiehlt Egli-Alge einen deliktorientierten "Kurs": "Die kognitiv-verhaltenstherapeutische Komponente haben wir in ´heilpädagogisch´ umbenannt, weil sich exakt in diesem Bereich unser Angebot stark von den bekannten und bewährten Techniken unterscheidet. Heilpädagogisch bedeutet, dass oftmals ein einziger Zugang nicht ausreicht, sondern auf mehrere Arten, mit unterschiedlichen Kanälen und mit hoher Redundanz zielgerichtet gearbeitet werden muss ..."




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