Scott Poland, szt. Präsident der US-amerikanischen Schulpsychologen-Vereinigung, hatte bereits vorgeschlagen, grundsätzlich keine Fotos jugendlicher Gewalttäter zu veröffentlichen und ihre Stories aus den Medien herauszuhalten. Viele betroffene Schulleitungen verboten ihren Schülern, Medienvertretern Auskünfte zu geben.
Dabei wurde unterstellt, die breite mediale Öffentlichkeit übe auf potentielle Täter einen hohen Reiz aus und motiviere Leser, dem spektakulären Beispiel zu folgen. Long und Kollegen konnten diese Annahme nicht nur widerlegen, sondern auch einen anderen Effekt der Medienberichterstattung beobachten: In vielen Schulen begannen kritische und konstruktive Reflexionen über die eigene Sicherheitskultur.
Medien machten öffentlich bewusst, dass die Täter überhäufig Außenseiter und Mobbing-Opfer waren, oft auch selbst Mobber - von Mitschülern, Angehörigen zuhause und oft auch von Lehrern psychisch in die Enge getrieben.
Changing Media Markets in Europe and Abroad – New Ways of Handling Information and Entertainment Content
Schorr, A.; Seltmann, S. (Eds.)