"Der in feministischen Kreisen beliebte Begriff ´toxische Männlichkeit´ ist in sich weder erklärend, noch evidenzbasiert. Er wird dennoch in den letzten Jahren immer häufiger verwendet. Dies hat bevorzugt ideologische und machtsoziologische Gründe. Er bietet auch eine Motivation zur Ausmerzung des generischen Maskulinums. Im Zeitalter allumfassender feministischer, antirassistischer und antikolonialistischer - kurz identitätspolitisch geprägter - Diskurse gelten v.a. ältere weiße Männer als toxisch. Sozialpolitisch betrachtet wird damit eines von vielen vorhandenen Stereotypen (Mann) mit gezielt negativen Attributen ("alt", "weiß", "sexistisch") aufgeladen und aversiv konditioniert. So wird ein unhinterfragtes, unbeweisbares, verabsolutiertes Stereotyp aufgebaut. Es gibt keine andere gesellschaftliche Gruppe (z.B. Frauen, Ältere, Migranten, LGBTIQ-Personen, POC), die als toxisch bezeichnet wird. Derartiges würde zu einem medialen Aufschrei führen."
Angelsächsische Feministinnen sind demgegenüber entspannter, sie akzeptieren generische Sprachformen mühelos: Manager bleibt also Manager, welchen Geschlechts auch immer. Über eine im Deutschen häufige "Managerin" würden Angelsachsen teils staunen und teils lachen. Die englische Sprachform ist einfacher und verzichtet auf sexistische Differenzierungen. Die deutsche Gender-Sprache ist umständlich, aufwändig und für eine anspruchsvolle Literatur untauglich. Daher prognostizieren Klein und Reichenberg ihr - trotz hoch aktiver feministischer Pressure Groups - ein allmähliches Entschlummern ...
Socialnet.de empfiehlt das Buch als "informativ, faktenlastig, engagiert, widerständig, widersprüchlich - und lesenswert."
Michael Klein, Hendryk von Reichenberg: Das Ende der Gender-Sprache
Genderismus, Sprachkrampf, Tiefenpsychologie
Pabst, 2021, 322 Seiten