"Frauen erleben auch dann Entwertung, wenn sie nicht dem stereotypen Schema von ´weiblich´ entsprechen. Verletzen sie geltende Stereotype, führt es in der Folge zu sozialer Bestrafung: Abgewertet werden besonders Frauen, die nicht als ´warm´ und zugewandt wahrgenommen werden. Frauen in Führungspositionen erfahren zudem, anders als man vermuten möchte, oft nicht weniger, sondern mehr sexuelle Belästigung. Eine Interpretation legt nahe, dass Frauen, gerade auch in ´Männerberufen´, mehr feindseliges Verhalten auslösen, da sie bedrohlich auf die männliche Identität wirken."
Männer in typischen Fauenberufen, Homosexuelle, LGBT-Personen lösen ähnlich häufig ungewollt Verunsicherung und Mikroaggressionen in ihrem Arbeitsumfeld aus. Alexander Herrmann, Christian Seubert und Jürgen Glaser bilanzieren im gleichen Berichtsband: "Im europäischen Durchschnitt erleben 1,9% der Arbeitenden Gewalt, 5% die Androhung von Gewalt, 4,1% Bullying und Belästigung sowie 2% sexuelle Belästigung im Zuge ihrer Tätigkeit. In Deutschland sind ca. 15% der Arbeitnehmerschaft von solchen Negativerfahrungen betroffen, in Österreich rund 20% ..."
Trimpop, Fischbach, Seliger, Lynnyk, Kleineidam, Große-Jäger (Hrsg.)
Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit: Gewalt in der Arbeit verhüten und die Zukunft gesundheitsförderlich gestalten.
Asanger 636 S. Hardcover ISBN 978-3-89334-640-0
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