Detailliertes und Verlässliches lässt sich u.a. einer wirtschaftspsychologischen Studie von Prof. Dr. Detlef Fetchenhauer und Dr. Thomas Goebbels (Univ. Köln) entnehmen: "Lügen haben kleine Brieftaschen - Ökonomische Konsequenzen und Determinanten finanzieller Ehrlichkeit im interkulturellen Vergleich".
"Je höher das Niveau an finanzieller Ehrlichkeit, desto stärker ist das Wirtschaftswachstum ... und desto höher das Bruttoinlandsprodukt.
Woher rühren die Unterschiede an finanzieller Ehrlichkeit im internationalen Vergleich? Es zeigt sich, dass diese Unterschiede zum Teil in der Kultur eines Landes begründet sind. In einer Stichprobe von 18 westlichen Industrienationen finden sich vier Korrelate von finanzieller Ehrlichkeit:
- autoritäre Erziehungsziele
- Alter der Demokratie des Landes
- Gleichberechtigung von Mann und Frau
- religiöse Tradition.
Je weniger häufig autoritäre Erziehungsziele verfolgt werden, je länger der Zeitraum einer ununterbrochenen Demokratie, je mehr Frauen öffentliche Ämter bekleiden und je protestantischer die Tradition eines Landes, desto höher ist die finanzielle Ehrlichkeit seiner Bürger", stellten die Psychologen fest.
Bei der Gewichtung finanzieller Ehrlichkeit beziehen sich die Wissenschaftler auf den "World Value Survey". Dieser testiert bei den Faktoren Ehrlichkeit/Vertrauen den südeuropäischen Ländern und Frankreich unerfreuliche und den nordeuropäischen Ländern die besten Ergebnisse. Deutschland bewegt sich allerdings nur im unteren, eher peinlichen Mittelfeld ...