Sollberger, Psychiater und Philosoph, bezieht sich auf den Meister: "Sokrates simuliert die Sophisten in deren ´Als ob´, fragt kritisch nach, führt in den sokratischen Dialog, in welchem das Gegenüber kritisch befragt und zugleich geleitet wird, als ob Sokrates wüsste, was es zu wissen gibt." Die rhetorische Ironie "ist nicht sogleich als solche erkennbar. Dann aber wird doch deutlich, dass es um einen Prozess, einen maieutischen Denkprozess geht, in welchem der Kontrast erkennbar wird, zwischen dem vermeintlichen Wissen, welches man Sokrates unterstellen könnte, das dann aber darin mündet, dass ein Wissen in Frage gestellt bleibt und also darin besteht, dass es ein Vergewissern des Nicht-Wissens ist. Und so führt die Ironie zu einer Bescheidenheit, einer Art von Demut, die respektiert, dass ein unaufhebbarer Kontrast zwischen Materie und Bedeutung besteht, zwischen Faktum und Fiktum ..."
Ulrich Kobbe, Psychologe und Psychoanalytiker, seziert die widersprüchlichen, tradierten Ödipus-Narrative und trifft auf eine überraschende Ironie. Erik Boehlke, Psychiater in Berlin, beeindruckt mit Kunstwerken Behinderter - u.a. der ´Ironie einer Katze`. Das Dutzend Beiträge reicht von Humor, gediegener Selbstironie bis zu faschistischer Gehässigkeit ...
Daniel Sollberger, Erik Boehlke, Ulrich Kobbe (Hrsg.) Ironie
(Band 42 der Schriftenrihe der Deutschsprachigen Gesellschaft für Kunst und Psychopathologie des Ausdrucks.
Pabst, 172 S,, teils farbig, Paperback ISBN 978-3-95853-978-5, eBook 978-395853-979-2














