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Forensische Psychologie: Veränderungsmotivation von Straftätern fördern

Veränderungsmotivation ist für Straftäter eine entscheidende Herausforderung. Psychologen, Sozialarbeiter, Bewährungshelfer u.a. können mit motivierender Gesprächsführung Ansätze verstärken und Konkretisierungen bewusst machen. Eine Gruppe versierter Therapeuten bietet für diese Aufgabe eine Handlungsempfehlung an: "Kurzintervention zur Motivationsförderung - Manual für die Arbeit mit straffällig gewordenen Klientinnen und Klienten" (KIM). Ein empathischer und respektvoller Umgang mit dem Gefangenen oder Entlassenen ist die Basis des Erfolgs.

Das Manual adaptiert das Neuseeländische "Short Motivational Programme" (SMP) und enthält wesentliche Weiterentwicklungen. Dem Klienten werden acht Bereiche vorgegeben:

  • Gewaltbereitschaft
  • Alkohol und Drogen
  • Glücksspiel
  • Beziehungsprobleme
  • straftatbezogene sexuelle Erregung
  • ungünstiger Lebensstil
  • ungünstiges soziales Umfeld
  • Gedanken, die zu Straftaten führen können

"Wenn der Klient einen oder mehrere Problembereiche als persönlich relevant identifiziert hat, wird seine Veränderungsmotivation systematisch gestärkt, ggfs. auf andere relevante Bereiche ausgeweitet, und es werden Wege erarbeitet, Veränderungen einzuleiten. Zeigt der Klient kein Problembewusstsein in einem Bereich, der nach Einschätzung des Beraters mit seinen Straftaten zusammenhängt, wird dies zu einem späteren Zeitpunkt erneut thematisiert. Der Klient definiert jedoch selbst, welche Verhaltensweisen er verändern möchte."
 
Das Manual enthält eine ausführliche Anleitung zur motivierenden Gesprächsführung (Motivational Interviewing) mit erprobten Formulierungssequenzen. KIM sieht fünf Einzelgespräche mit dem Klienten, jeweils etwa 60 Minuten, vor. Reicht die Zeit nicht, ist eine Verlängerung denkbar. Zwischen den einzelnen Sitzungen empfiehlt sich ein ungefähr wöchentlicher Abstand, um Zeit für Reflexion und Hausaufgaben zu gewähren.
 
Als Themen der einzelnen Sitzungen werden empfohlen:

  • Straftatbegünstigende Faktoren
  • Entwicklung einer Ereigniskette
  • Entscheidungsgitter
  • Gedankliche Bremsen und Mutmacher auf dem Weg zur Veränderung
  • Veränderungsplan; verstärken, festigen und neubewerten des Veränderungswillens

Zu jeder Sitzung bietet das Manual Arbeitsblätter, die von der beigefügten CD ausgedruckt und dem Klienten ausgehändigt werden können.


Kurzintervention zur Motivationsförderung – Ein Manual für die Arbeit mit straffällig gewordenen Klientinnen und Klienten
Breuer, Maike M.; Gerber, Kerstin; Buchen-Adam, Nicola; Endres, Johann (Hrsg.)




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