"Das Metamorphoseprinzip ist auch in der Gegenwart wirksam, aber seine Existenz scheint nicht allgemein bewusst - vielleicht deshalb, weil dafür bisher ein angemessener Begriff fehlte. Doch es ist die Frage, ob in diesem Punkt eine Änderung der Situation opportun scheint oder sogar Überlegungen darüber angestellt werden sollten, in welcher Hinsicht eine ´Optimierung des Menschen´ möglich und erstrebenswert sein könnte..."
"Im Prozess einer nie endenden Menschwerdung entstehen sowohl besondere Begabungen als auch allgemeine Kompetenzsteigerungen. Die Menschen werden u.a. vielleicht intelligenter, eloquenter und möglicherweise auch kooperativer und belastbarer. Nach Steven Pinker ist die Weltbevölkerung sogar insgesamt friedlicher geworden. Wie steht es mit der ethischen Seite des Psychischen? In dieser Hinsicht haben sich religiöse, pädagogische und u.U. sogar philosophische Einflüsse positiv ausgewirkt. Wie wahrscheinlich ist aber, dass die Menschen auch generell vernünftiger und edler werden? ... Das Erkennen trendartiger Entwicklungen eröffnet manchmal sinnvolle Perspektiven für eine Betrachtung der Zukunft und damit auch für Annahmen, aus denen sich u.U. lebenspraktische Anwendungen ableiten lassen ..."
Weiter gibt Gerd Jüttemann zu bedenken: "Wenn wir davon ausgehen, dass Psychisches immer unter dem Gesichtspunkt seiner geschichtlichen Gewordenheit zu betrachten ist, werden sich neue Fragestellungen für die Forschung ergeben, und es kommt möglicherweise sogar zu einem Wandel der Gesamtausrichtung der akademischen Psychologie im Sinne einer paradigmatischen Ergänzung ..."