"Nur wenige widmen sich der Emotionsforschung - einem methodisch anspruchsvollen Terrain -, und ihre Ergebnisse scheinen wenig perzipiert zu werden. Dabei sind diese auch für den Psychiater von höchstem Interesse," schreibt Fritze in seiner Rezension in "Psychopharmakologie" 5/2010.
"Wussten Sie zum Beispiel, dass entgegen psychoanalytischer Theorie der Traumschlaf keine kathartische Wirkung hat, sondern im Gegenteil die Konsolidierung emotional aversiver Erlebnisse im Gedächtnis nachhaltig verstärkt? REM-Schlaf-Deprivation könnte also nützlich bei posttraumatischer Belastungsstörung sein.
Die Stressreaktion als unspezifische Komponente einer emotionalen Auslenkung spielt bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen eine zentrale Rolle. Das Buch gibt einen phantastischen Überblick anhand empirischer und theoretischer Beiträge bis hin zur funktionellen Bildgebung emotionaler Prozesse bei der Schizophrenie.
Indem grundlegende Fragen und Ansätze in allen methodischen Bereichen der Emotionsforschung (einschließlich Neuroimaging, Neuroendokrinologie, Neurochemie, Neuropsychopharmakologie) bearbeitet werden, bietet das Buch einen umfassenden Einstieg und Überblick. Das Werk lohnt sich für jeden, der nach tieferem Verständnis der Emotionen im Wechselspiel der biopsychosozialen Einflussfaktoren sucht ..."