Stein sieht eine große Zahl von Ursachen und Verstärkern der Problembereiche. "Wenn auch allgemeine Schulen in erheblicher Form mit psychischen Erkrankungen konfrontiert sind, ergibt sich ein grundsätzlicher Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen. Studien zeigen, dass es eine enge Verbindung zwischen einem schlechten Schulklima und psychischen Störungen bei Schülern beiderlei Geschlechts gibt. Als zentrale Aspekte erweisen sich dabei" die Beziehungen zwischen den einzelnen Gruppen und Personen.
Als besonders kritische Momente sieht Stein:
- Konkurrenz zwischen Schülern
- Anerkennung durch Gleichaltrige
- Kontrolle durch Lehrer
- Mitbestimmungsmöglichkeiten für Schüler
- Leistungsdruck
"Einen weiteren bedeutsamen Aspekt stellt die Schulhaus-Gestaltung dar, etwa mit Ruhebereichen, besonderen Materialausstattungen zur emotionalen und sozialen Förderung usw.
Wichtig dürfte auch sein, dass die Arbeit von Schulen das Bewusstsein der Alltäglichkeit von (psychischer) Krankheit impliziert und dies aufgenommen und bedacht wird: Eine ´gesunde´ Schule weiß, dass Kranksein zum Leben gehört. Von besonderer Bedeutung ist also die Arbeit an den Einstellungen zu Gesundheit und Krankheit und eine Integration des Themas Krankheit in den schulischen Alltag ..."
Stein sieht einen dringlichen und "erheblichen Entwicklungsbedarf für das gesamte System der institutionellen Förderung von Kindern mit psychischen Störungen." Pädagogik, Psychotherapie, Jugendhilfe und Elternarbeit besitzen die Potentiale zur Problemlösung.