Studien zeigen, dass sich nicht-abhängiger Konsum harter Drogen durch ein hohes Maß an Selbstkontrolle und selbstauferlegten Regeln auszeichnet:
- Niemals wird an einem zufälligen Ort konsumiert, niemals während der Arbeit oder während des Lernens, niemals in Gegenwart von Nicht-Konsumenten
- Niemals mit Fremden und niemals allein, immer mit Mit-Konsumenten
- Möglicherweise Konsum in der Drogenszene, doch im Anschluss konsequente Distanz zum Milieu
- Konsum nur bei guter, nicht bei schlechter Stimmung; nicht beim Sex
- Nur beim persönlich bekannten Dealer kaufen, nur hochwertige Ware, keine Arbeitsteilung beim Konsum, Stopp bei Kontrollverlust-Empfinden
- Sorgfältige Zeitplanung; z.B. kein Konsum, wenn am nächsten Tag etwas Wichtiges ansteht
- Drogenkombination und Mengen genau vorausgeplant
- Entstehen unerwünschte Gefühle, sofort Stopp
Es ist "gut belegt, dass es im Sinne einer medizinischen, sozialen und strafrechtlichen Unauffälligkeit Heroin und Kokain konsumierende Personen gibt. Es handelt sich dabei um eine Gruppe von Menschen mit risikobewusstem und regelorientiertem Konsum illegaler Drogen. Ihr Konsum ist weder als Vorstufe zur Abstinenz, noch als kurze Zwischenetappe des ansonsten zwanghaften Konsums zu verstehen, sondern als relativ stabiles, in der Regel eigenständig eingeleitetes Gebrauchsmuster.
Dies widerspricht dem verbreiteten Glauben, der Konsum von Heroin und Kokain führe zwangsläufig zu Abhängigkeit und schweren psychologischen und physiologischen Schäden," resümieren die Suchtforscher.