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Drogensucht: Therapie benötigt Sozialarbeit

Opiatabhängige geraten in psychische, gesundheitliche, soziale, finanzielle, juristische Probleme. Die Belastungen potenzieren sich. Etwa jeder zweite Opiatabhängige wird von einem Arzt mit einer Ersatzdroge substituiert, kann also aus dem Stress des Rauschgifthandels aussteigen. Dies verringert viele Probleme. Damit es jedoch nachhaltig gelingt, ist eine psychosoziale Beratung nützlich; sie verbessert die Lebensqualität in den meisten Fällen, berichtet Professor Dr. Daniel Deimel (Aachen) in der aktuellen Ausgabe von "Rausch - Wiener Zeitschrift für Suchttherapie".

Wissenschaftliche Studien "machen deutlich, dass es sich bei substituierten Opiatabhängigen um langjährig chronisch erkrankte Menschen mit einer hochgradigen Belastung auf der somatischen, psychischen und sozialen Ebene handelt. Die Problemlagen stehen nicht lose nebeneinander, sondern greifen ineinander, interagieren und verstärken sich. Diesen komplexen Multiproblemlagen sollte durch interdisziplinäre Zugänge begegnet werden. Eine reine medizinische und psychotherapeutische Behandlung entspricht nicht dem Krankheitsbild und der Lebenslage der Patienten.
 
Klinische Sozialarbeit muss sich im konkreten Handeln an der Lebenswelt der Klienten orientieren. Interventionen, welche an den konkreten psychosozialen Belastungssituationen ansetzen, sollen zu einer besseren Passung mit der Umwelt führen." Einerseits sollte der zuständige Sozialarbeiter eine persönliche, kontinuierliche Beziehung zu seinen Klienten aufbauen; anderseits sollte er die einzelnen Angebote des Sozialsystems für die Betroffenen koordinieren und nutzbar machen. Der Aufenthalt in der Drogenszene ist ein wesentlicher Belastungs- und Risikofaktor für den Abhängigen; daher leistet Sozialarbeit einen äußerst wertvollen Beitrag, wenn es ihr gelingt, dem Abhänigen den Weg in ein drogenfreies alltägliches Umfeld zu bahnen.
 
Deimel stellt in einer Studie fest, dass die Mehrheit der Betroffenen die psychosoziale Betreuung überwiegend positiv bewertet. Dennoch sieht er die Notwendigkeit, für einzelne Gruppen besondere neue Angebote zu entwickeln.

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