Die Kennzeichen dieser Gruppe sind:
- Die Beschaffungsprostitution ist durch einen schnellen Einstieg, flexible Arbeitszeiten, räumliche Nähe zur Drogenszene und eine hohe Mobilität gekennzeichnet
- Wegen des hohen Finanzbedarfs für Suchtmittel sind die Prostituierten Für Zuhälter meist uninteressant
- Der Service findet auf der Straße, im Auto oder in Stundenhotels statt - mit entsprechend hohem Sicherheitsrisiko
- Der Drogenstraßenstrich befindet sich meist im Sperrgebiet, wo die Ausübung der Prostitution verboten oder zeitlich beschränkt ist
- Die Prostituierten sind meist nicht "angelernt"; daher ist ihr Wissen über professionelle Preise, Dienstleistungen und Schutzmechanismen meist fragmentarisch
- Unter dem Drogeneinfluss gelingt es den Prostituierten immer weniger, eigene Forderungen und Schutzstrategieen durchzusetzen
- Durch die räumliche Verbindung des Drogen- und Prostituierten-Milieus überschneiden sich Lebens- und Arbeitsraum. Den Prostituierten fehlt damit der Rückzugs- und Schutzraum
Rummel betont die Vielseitigkeit der Wege in die Beschaffungsprostitution. Begünstigende Motive sind häufig: frühe sexuelle Erfahrungen, sexuelle Gewalterfahrungen, Gewalt. Anziehende Motive können in der Aussicht auf hohe Einkünfte, Luxus und/oder ein ereignisreiches Leben liegen. Situationsbezogene Motive können sich aus biografischen Krisen oder Not ergeben.
Jahrbuch Sucht 2012
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. (Hrsg.)