NEWSBÜCHERJOURNALEONLINE-SHOP



 

Sie befinden sich hier: NEWS » Aktuelle News Psychologie » News lesen

« zurück

Dokumentation: Don Rafele Cutolo organisierte die Renaissance der Camorra in Italien

"Ich ergriff meine Pistole und schoss ihm ins Herz. Ich sah Michele vor mir zusammenbrechen wie den Stier zu Füßen des Torreros ... Ich hatte getötet, hatte das Gesetz respektiert ..." Rafele Cutolo, Kopf der Nuova Camorra Organizzata, erzählte dem Journalisten Giuseppe Marrazzo sein Leben. Daraus entstand der dokumentarische Tatsachenbericht "Camorrista - Das mysteriöse Leben des Don Rafele Cutolo".

Rafele begann seine Karriere als Kind. Don Aniello Scamardella sagte eines Tages zu Rafeles Vater wie beiläufig: "Ich brauche den Jungen. Wir müssen mal kurz nach Nola." Und so wurde der Junge Mitte der fünfziger Jahre "eben mal kurz" zum Mithelfer und Mitwisser eines Mordes der Camorra.

Jetzt wussten die Bosse, an wen sie sich wenden konnten. "Ihnen war der aufgeweckte Junge aufgefallen, der so intelligent und mutig war, dass man ihm nur einen Revolver in den Hosenbund zu stecken brauchte, damit er die Waffe als lebendiges Futteral in greifbarer Nähe hielt und sie nach Gebrauch kaltblütig aus der Gefahrenzone brachte.
 
Nach dieser Feuertaufe war der kleine Rafele Cutolo in den Augen der Mächtigen, in seinen eigenen Augen und im dunklen Wissen der dörflichen Gemeinschaft ein Guappo, der den ersten Schritt einer Camorristenkarriere getan hatte. Rafele Cutolo war stolz darauf."
 
Jahre später organisierte er die teilweise chaotische Camorra zu einer Industrie des Verbrechens in Italien um. In seinen eigenen Berichten stellt er Erpressungen, Morde und Korruption so dar, als ob es sich um normales Geschäftsgebaren handele. Dadurch wirkt die Brutalität der Geschehnisse besonders stark. Indem er seine Strategieen offenlegt, wird deutlich, dass der eigentliche innere Zusammenhalt einer solchen Organisation auf einem hierarchischen, lückenlos durchstrukturierten System aus Angst, Schrecken, Abhängigkeit und Bewunderung basiert - einer pervertierten Analogie zur katholischen Kirche.
 
Cutolos Selbstbewusstsein grenzt schließlich an Absolutismus und Unfehlbarkeit: "Ich weiß genau, dass nur ich so rigoros, so ernsthaft und genial die Camorra in allen Einzelheiten wiederbelebt habe, jene wirkliche Camorra, die die sizilianische Mafia und die kalabrische Ndrangheta respektieren - als große Familie, die den Haltlosen, den Entrechteten, Entwurzelten hilft und ihnen ihre Würde zurückgibt..."




alttext    

 

Aktuell

Socials

Fachzeitschriften