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Die Psychotherapie ignoriert häufig das Arbeitsleben der Klientinnen und Klienten

Die Psychotherapie nimmt die Berufstätigkeit ihrer Klienten nur selten in den Fokus. "Die klinische Psychologie hat kaum Verbindungen mit der Arbeits- und Organisationspsychologie," kritisiert Professor Dr. Manfred Zielke in der aktuellen Ausgabe von "Praxis - Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation". Er bietet erstmals einen detaillierten Überblick über klinische Methoden und diagnostische Verfahren der Arbeitsplatzanalyse im psychotherapeutischen Kontext.

Zielke reflektiert berufliche Belastungsfaktoren und ihre psychischen Auswirkungen; dabei nennt er auch Problembereiche, die in der Regel kaum gesehen werden - z.B.: Nicht nur fehlende, sondern auch angebotene soziale Unterstützung kann u.U. den Selbstwert bedrohen; "so kann etwa ein Ratschlag nicht nur zur Lösung eines Problems beitragen, sondern auch die eigene Kompetenz infrage stellen. Auch negative Emotionen wie Scham-, Schuld- und Verpflichtungsgefühle sowie Schaffung von Abhängigkeiten können Folgen sozialer Unterstützung sein..."

Im Kontext der klinischen Psychologie wird das Arbeitserleben der Klienten häufig einseitig als Belastung missverstanden. Zielke hält dem entgegen: "Erwerbsarbeit hat neben der ökonomischen auch eine bedeutsame psychosoziale und psychohygienische Funktion. So bedeutet Erwerbsarbeit regelmäßige Aktivität, Erweiterung von Kompetenzen, Anwendung vorhandener Fertigkeiten, zeitliche Strukturierung, Kontakt und Kooperation, Wissen um die eigene Handlungskompetenz, Anerkennung der erbrachten Leistung und ist somit von großer Bedeutung für die persönliche Identität und das Selbstwertgefühl ..."




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