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Der subjektive, nicht der objektive Gesundheitszustand gibt für die Langlebigkeit oft den Ausschlag

Das Wohlbefinden wächst - trotz diverser Probleme - meist mit dem Alter. Menschen sind in jüngeren und mittleren Jahren mit ihrem Leben häufig weniger zufrieden als im Seniorenalter. Dann fühlen sie sich auch oft jünger und fitter als ihr Kalendarium ausweist.

Professorin Dr. Ursula Lehr hat in Studien festgestellt, "dass der sogenannte 'subjektive' und der vom Arzt anhand von Laborwerten ermittelte 'objektive' Gesundheitszustand bei vielen Menschen divergiert, dass aber der subjektive Gesundheitszustand einen höheren Vorhersagewert für ein 'erfolgreiches Altern' bzw. für Langlebigkeit hat."

Subjektiver Gesundheitszustand und Lebenszufriedenheit im Alter müssen keineswegs vom Wohlstand abhängen. Lehr und Kollegen haben Sozialhilfeempfänger mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen untersucht und "ein hohes Maß an Lebenszufriedenheit" beobachtet: Die Senioren "verglichen einmal ihre eigene Situation mit der der Eltern, die oft dieses Lebensalter gar nicht erreicht hatten und an ihrem Lebensabend weder Telefon, noch Zentralheizung besaßen. 'Da geht es mir doch viel besser', bekamen wir oft zu hören." Und häufig ziehen die Alten auch Vergleiche mit eigenen Notjahren der Nachkriegszeit.
 
Lehr: "Dies wirft jedoch die Frage auf, ob die Lebenszufriedenheit und die Lebensqualität der Senioren von morgen ebenso positiv erlebt werden." Sie haben meist nur Zeiten des Wohlstands erlebt.
 
Unterschiedliche Faktoren ermöglichen ein gelingendes Altern: Langlebigkeit, Wohlbefinden, kognitive Kompetenz, erfolgreiches Coping mit den (teils widrigen) Umständen. Differenziert entwickelt Lehr in einem Aufsatz ein interaktionistisches 16-Faktoren-Modell der Bedingungen von Langleben bei psychophysischem Wohlbefinden.
 
Abschließend zitiert die Psychologin Einsichten ihres Lehrers Hans Thomae: "Altern in dem positiven Sinne des Reifens gelingt dort, wo die mannigfachen Enttäuschungen und Versagungen, welche das Leben dem Menschen in seinem Alltag bringt, weder zu einer Häufung von Ressentiments, von Aversionen oder von Resignation führen, sondern wo aus dem Innewerden der vielen Begrenzungen eigenen Vermögens die Kunst zum Auskosten der gegebenen Möglichkeiten erwächst."




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