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Der "lüsterne Greis" ist ein Märchen: Senioren sind fast immer seriös

Die Delinquenz von Senioren liegt weit unter dem Bevölkerungsdurchschnitt. Demenzerkrankungen sind kein allgemeiner Risikofaktor für Straftaten, stellt Professor Dr. Michael Rösler fest. Er widerspricht auch dem traditionellen Mythos vom "lüsternen Greis": Die Kriminalstatistik belegt, dass nur etwa vier Prozent der verurteilten Sexualstraftäter 60 Jahre oder älter sind.

Wahrscheinlich werden ca. 10 Prozent der Alterskriminalität durch senile, präsenile und affektiv-charakterliche Abbausyndrome infolge atrophischer und/oder arteriosklerotischer Störungen verursacht. In einer Studie wurden bei erstmals straffälligen älteren Menschen in 21% Demenzkrankheiten gefunden. Alterungsprozesse allgemeiner Art sollen zu 40% der Alterskriminalität beitragen."

Nach der Straßenverkehrsdelinquenz spielen auch Diebstähle zahlenmäßig eine gewisse Rolle. Aber auch hier muss bedacht werden, dass die Zahl der tatverdächtigen Senioren um den Faktor zehn niedriger liegt als bei Jugendlichen und Heranwachsenden. "Ferner findet man Betrugsdelikte und Hehlerei. Sachbeschädigungen und Brandstiftungen werden bisweilen nach Versagenserlebnissen beobachtet. Bei Frauen stehen Diebstähle und Beleidigungen zahlenmäßig im Vordergrund."


Psychopathologie und Neuropsychologie der Demenzen
Calabrese, Pasquale; Förstl, Hans (Hrsg.)




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