Wahrscheinlich werden ca. 10 Prozent der Alterskriminalität durch senile, präsenile und affektiv-charakterliche Abbausyndrome infolge atrophischer und/oder arteriosklerotischer Störungen verursacht. In einer Studie wurden bei erstmals straffälligen älteren Menschen in 21% Demenzkrankheiten gefunden. Alterungsprozesse allgemeiner Art sollen zu 40% der Alterskriminalität beitragen."
Nach der Straßenverkehrsdelinquenz spielen auch Diebstähle zahlenmäßig eine gewisse Rolle. Aber auch hier muss bedacht werden, dass die Zahl der tatverdächtigen Senioren um den Faktor zehn niedriger liegt als bei Jugendlichen und Heranwachsenden. "Ferner findet man Betrugsdelikte und Hehlerei. Sachbeschädigungen und Brandstiftungen werden bisweilen nach Versagenserlebnissen beobachtet. Bei Frauen stehen Diebstähle und Beleidigungen zahlenmäßig im Vordergrund."
Psychopathologie und Neuropsychologie der Demenzen
Calabrese, Pasquale; Förstl, Hans (Hrsg.)