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Der Fahrtwind bestimmt das Bewusstsein - die Philosophie des Motorradfahrens

Motorradfahren ist keine Art, sich fortzubewegen, sondern eine Lebensform. Diesen Satz wird wohl jeder Motorradfahrer unterschreiben. Wer Motorrad fährt, denkt und fühlt anders: "Der Philosoph auf dem Motorrad tut und erlebt etwas, was das Denken in Schwung bringt und seine eigenen Tiefen hat." 40 Jahre nach Robert M. Pirsigs Klassiker Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten lotet der Autor Rainer Otte in seinem Buch Windpassagen - Die Philosophie des Motorradfahrens auf ganz eigene Art und Weise die philosophischen Dimensionen des Fahrens im Wind aus.

Die besondere Beschleunigung, Kurvenfahrten bei hoher Geschwindigkeit, Abstimmung von Körper, Geist und Maschine, Aktion und Reaktion, Fahren bei Sturm und Regen oder strahlendem Sonnenschein, all diese Aspekte und mehr eröffnen dem Motorradfahrer Erfahrungen und Reflexionen, die z.B. dem Autofahrer verschlossen bleiben: "Der Motorradfahrer ist nicht einfach schneller als der vor ihm oder hinter ihm fluchende Autofahrer. Er bewegt sich in einer höchst eigenen Umwelt mit charakteristischen Zeichen- und Handlungssystemen. Einer fremden Art bleiben sie verschlossen." So grundieren sich auch spezielle soziale Handlungsmuster und Hierarchien, wenn z.B. auf der Landstraße ein Motorradfahrer auf ein langsameres Auto trifft und dieses überholt: "Kaum gerät, nach der Stockung, ein kleines Stück freier Fahrbahn in den Blick, da beschert die abrupte Beschleunigung den sofortigen Szenenwechsel. Der erlösende Moment stellt die Souveränität des Motorradfahrers wieder her. Die Kraft der Maschine beweist sich am Schwächeren. Auf ihre Weise ordnet sie die Welt, wie man die Karten neu mischt. Sie restituiert die Ökologie der ungehindert fließenden Geschwindigkeit - bis zur nächsten Stockung. Der triumphierende Blick in die Rückspiegel registriert befriedigt den Abgang des zurückbleibenden Autos: Du verschwindest in die Vergangenheit, ich habe die Welt vor mir."




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