"Bei Kindern finden sich keine Geschlechtsunterschiede, ab der Pubertät ist das weibliche Geschlecht deutlich häufiger betroffen." Warum steigt das Depressionsrisiko im Jugendalter? Die Ursachen liegen "vermutlich in den biologischen und psychosozialen Auswirkungen der Pubertät auf die allgemeine Befindlichkeit."
Bei depressiven Kleinkindern sieht Hemminger ausdrucksarme Gesichter, erhöhte Störbarkeit, problematisches Essverhalten, Schlafstörungen; Selbststimulationen sind häufig - wie z.B. Sich-Hinundherwerfen, exzessives Daumenlutschen, genitale Manipulationen u.w.. Depressive Kinder zeigen beim Spiel häufig geringe Kreativität und Ausdauer.
Bei depressiven Schulkindern kommen oft Leistungsstörungen, Agitiertheit und dissoziales Verhalten hinzu. Gereiztheit und "Aufsässigkeit" werden meist als nur alters- und entwicklungsbedingte Stimmungsschwankung angesehen, auch wenn sich eine schwere Depression dahinter verbirgt. Die korrekte Differenzialdiagnose ist auch für den erfahrenen Psychologen meist eine Herausforderung, räumt Hemminger ein.